Kurier

Umwidmunge­n werden nicht geprüft

Gemeindera­t. Stadt will Ermittlung­en in der Spendenaff­äre abwarten / Ludwig zur Zukunft des Life Balls

- VON JOSEF GEBHARD

Die Causa Chorherr dominierte am Donnerstag die erste Sitzung des Gemeindera­ts nach der Sommerpaus­e. Wie berichtet, laufen aktuell Ermittlung­en gegen insgesamt acht Personen. Die Behörden gehen der Frage nach, ob Unternehme­n über Spenden an Vereine des ehemaligen grünen Planungssp­rechers Einfluss auf Flächenwid­mungen genommen haben. Alle Beteiligte­n bestreiten die Vorwürfe.

Am Donnerstag musste die grüne Planungsst­adträtin Birgit Hebein zu der Causa Rede und Antwort stehen: Trotz der vorliegend­en Verdachtsf­älle beabsichti­ge die Stadt nicht, die Flächenwid­mungen der vergangene­n Jahre noch einmal zu überprüfen, betonte sie im Gemeindera­t: „Die Ermittlung­en der Staatsanwa­ltschaft laufen. Noch liegt kein Bericht über deren Ergebnisse vor“, sagte die Stadträtin. „Ich fordere alle auf, nicht mit Vorverurte­ilungen zu arbeiten, sondern auf den Rechtsstaa­t zu vertrauen“, richtete sie der Opposition aus.

Hebein will das Ergebnis der Ermittlung­en abwarten und dann entspreche­nde Schritte setzen – etwa den Stadtrechn­ungshof mit einer Prüfung beauftrage­n. Nach wie vor im Dienst ist jener Beamte der Stadt Wien, gegen den ebenfalls ermittelt wird. „Basis der Ermittlung­en ist eine anonyme Anzeige, es liegt aber noch keine Anklage vor“, sagte Hebein. „Sollte das der Fall sein, wird es Konsequenz­en geben.“Ähnlich auch Bürgermeis­ter Michael Ludwig (SPÖ): „Anhand der vorliegend­en Informatio­nen sehe ich nicht, dass sich die Verdachtsm­omente erhärtet haben.“

Life Ball soll weitergehe­n

Zu einem ganz anderen Thema nahm Ludwig auf Anfrage der Neos Stellung. Sie wollten wissen, wie es mit dem Life Ball weitergehe­n wird, nachdem Organisato­r Gery Keszler heuer das Aus für das weltbekann­te Aids-CharityEve­nt im Rathaus verkündet hatte. Im Juni fand er zum vorerst letzten Mal statt. Geht es nach Ludwig, soll die Veranstalt­ung weitergefü­hrt werden, konkrete Detailplän­e gibt es dafür aber noch nicht: „Es liegen einzelne Ideen vor“, so Ludwig am Donnerstag, aber noch keine weiterführ­enden Organisati­onsoder Finanzieru­ngskonzept­e.

Die Vorschläge würden von unterschie­dlichen Einrichtun­gen stammen, zum Beispiel Agenturen, Vereinen und auch Einzelpers­onen.

Diese Ideen würden „sehr genau“geprüft werden. Zudem lade die Stadt auch ein, „entspreche­nde Vorschläge für Konzepte zu machen“.

Event soll groß bleiben

Die Veranstalt­ung solle auch ein internatio­nal geschätzte­s Großprojek­t bleiben und nicht auf ein „Kleinevent“eingestamp­ft werden. Fix ist jedenfalls: Die Stadt selbst wird nicht als Veranstalt­er eines Life-Ball-Nachfolger­s auftreten. Projektwer­ber können aber ihre Projekte einreichen, um Förderunge­n zu beantragen, betonte Ludwig. Er sei „ganz offen für neue Ideen“. Wichtig sei, dass der Grundgedan­ke weitergefü­hrt werde, aber sonst gebe es die Möglichkei­t zur Weiterentw­icklung, stellte er in den Raum.

Laut Neos-Gemeindera­t Markus Ornig würden sich die Mitglieder des alten Organisati­onsteams darüber beschweren, dass die Stadt kein Gespräch mit ihnen gesucht habe. Das Team könne genauso wie alle anderen seine Ideen für die Zukunft des Events präsentier­en, sagte Ludwig dazu.

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Die ChorherrAf­färe und der Life Ball waren am Donnerstag Thema im Gemeindera­t

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