Philharmonic Five: Mit dem Orient-Express durch die Welt
Es muss nicht immer die große Mahler-Symphonie sein, die den typischen Wiener philharmonischen Sound zum Klingen bringt. Das demonstrierte Tibor Kovác mit seiner formidablen Formation „Philharmonic Five“im Wiener Konzerthaus.
Vor zwei Jahren hatte der Vorgeiger der Wiener Philharmoniker sein Ensemble mit den drei Orchesterkollegen Ekaterina Frolova (Violine), Gerhard Marschner (Viola), Peter Somodari (Cello) und dem Pianisten Christopher Hinterhuber gegründet.
Musikvermittlung
Man hat inzwischen seinen eigenen Weg der besonderen Musikvermittlung gefunden. In jedem ihrer Konzerte widmet sich die Truppe einem selten gespielten, kammermusikalischen Werk. Den Auftakt zum aktuellen Zyklus gab das „Klavierquintett in aMoll“von Camille Saint-Saëns. Das viersätzige Werk stellt höchste Ansprüche an die Musizierenden. Brillant intonierte Peter Somodari die diffizilen Cello-Passagen, kraftvoll trat Hinterhuber am Klavier in den Dialog mit seinen famosen Partnern.
Reisen
Im zweiten Teil, „Orient Express Reloaded. Vom Naschmarkt nach Hokkaido“, führte Kovác, zum Teil mit eigenen Arrangements, packend in ferne Welten. Passioniert trat man mit dem „arabischen Tanz“von Richard Strauss diese Reise an.
Die Kombination von Wiener Klang und fremden Tönen funktionierte, wie Kovács Bearbeitung japanischer und indischer Bollywood-Filmmusik hören ließ. Den Solopart bei Fritz Kreislers „Tambourin Chinois“überließ Kovác seiner Kollegin Frolova, den sie ausdrucksstark interpretierte. Er selbst brachte seine Violine in den eigenen Bearbeitungen russischer Lieder atemberaubend zum Singen. Zugaben und Jubel. KURIER-Wertung: