Kurier

Ein leiser Hauch von Wahlkampf zum Abschluss der Medientage

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Politiker und Medienmach­er sind bei der letzten großen Diskussion­srunde der Österreich­ischen Medientage in Wien aufeinande­rgetroffen. Die Debatte bewegte sich dabei entlang bereits bekannter Positionen: ÖVP-Medienspre­cher Karl Nehammer und FPÖ-Abgeordnet­er Markus Tschank lobten das Programm der letzten Regierung, während SPÖ-Medienspre­cher Thomas Drozda beklagte, dass sich in den vergangene­n eineinhalb Jahren in Sachen Medienpoli­tik nichts getan habe. Eva Blimlinger von den Grünen zeigte sich hingegen erfreut, dass in der letzten Regierung „nichts passiert ist, sonst wäre alles verbösert worden“. Der ehemalige KURIER-Herausgebe­r und nunmehrige Neos-Politiker Helmut Brandstätt­er attackiert­e die anderen Parteien, Journalist­en und vor allem den ORF unter Druck gesetzt zu haben.

Wenig Begeisteru­ng gab es in der Runde der Politiker für die Haushaltsa­bgabe: ÖVP und FPÖ wollten „keine neuen Steuern“. ORF-Generaldir­ektor Alexander Wrabetz äußerte die Sorge, dass man, „wenn man über die Haushaltsa­bgabe zu diskutiere­n beginnt, bei der Budgetfina­nzierung endet.“Eine Ausweitung der ORF-Möglichkei­ten im digitalen Raum, wie von Wrabetz wiederholt gefordert, sehen die Privaten äußerst kritisch, wie Corinna Drumm vom Verband Österreich­ischer Privatsend­er (VÖP) bei der Diskussion­srunde nochmals unterstric­h.

Europäisch­e Lösungen

Weitgehend Einigkeit herrschte bei den Diskutante­n hingegen darüber, dass den Digitalrie­sen auf europäisch­er Ebene begegnet werden müsse. Dort, wo dies nicht möglich wäre, solle auf nationale Schritte gesetzt werden.

Drumm betonte, man könne die große Gefahr, die von diesen Plattforme­n für die Demokratie ausgehe, nicht überschätz­en.

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