„Das ist eine klare Herausforderung.“
Manfred Ofner vom Prinzhorn Konzern über Parameter für betriebliches Wachstum.
Technologische Innovation muss letztlich unternehmerischen Mehrwert bringen. Welche Strategien ein international führender Industriebetrieb umsetzt, erfuhr der KURIER von Manfred Ofner, CIO beim Verpackungsspezialisten Prinzhorn.
KURIER: Prinzhorn verfolgt das strategische Ziel bis 2030 deutlich zu wachsen, was etwa die zuletzt getätigten Investitionen in Deutschland, Rumänien und Polen belegen. Was bedeutet das für Ihre IT?
Manfred Ofner:
Das ist eine klare Herausforderung an die interne IT und unterstreicht unser Auftreten in einem wettbewerbsintensiven Markt, wo Wachstum essentiell ist. Die Aufgabenstellung für die IT lautet, neben Harmonisierung laufend neue Standorte zu integrieren und das bedeutet entsprechend eine ständige Integrations-Challenge.
Liegen hier die Gründe nahezu Ihren gesamten ICT-Betrieb an T-Systems auszulagern? .
Ja. Das ist die Basis für unternehmerisches Wachstum und Harmonisierung. Wir sprechen bei uns aktuell von 16 Ländern und das funktioniert sinnvollerweise mit einem IT-Dienstleister, der entsprechend überall liefern kann.
Untrennbar verbunden mit derartigen Prozessen ist Governance und Transparenz …
… wir müssen schnell bei der Einführung sein und parallel guten Support liefern. Gemeinsam mit T-Systems setzen wir zentrale Steuerungs- und Monitoring-Systeme ein und diese Transparenz geben wir auch an die Werke weiter. Hier geht es vor Ort um Themen wie: Was läuft aktuell in meinem Netzwerk? Was ist belastend oder läuft weniger gut?“Rasche Antworten bedeuten da rasche Maßnahmen. Zentral geht es um Optimierung und dazu gehört auch das Thema Sicherheit.
Was heißt das konkret?
Wir haben das SecurityOperation-Center (SOC) von T-Systems an Bord geholt. Viren, Schadsoftware oder Spam sind tägliche Ereignisse und hier müssen wir rasch gegensteuern. Das SOC ist dabei eine Waffe um gruppenweit resistenter zu werden. Zudem arbeiten wir mit T-Systems zur Abdeckung neuer Bedrohungsszenarien.
Ein Bestandteil Ihrer IT-Harmonisierung ist auch eine konzernweite WAN-Landschaft. Was war hier Entscheidungsgrundlage?
Der Bedarf an Durchsatz und Geschwindigkeit nimmt ständig zu. Mit der neuen intelligenten SDWAN-Technologie steigern wir die lokalen Bandbreiten, erhöhen gleichzeitig die Sicherheit und alles zu reduzierten Kosten, da der Zugang über Internet passiert.
Spielt Cloud-Computing in der IT-Strategie von Prinzhorn eine Rolle?
Private Cloud Anwendungen sind uns vertraut wie sicher und das wird auch künftig so bleiben. Es gibt aber vermehrt Anlässe, auch sogenannte Non-Private-Cloud Services einzusetzen. Wenn diese sicher sind, lassen wir sie parallel zu unseren Private-Cloud Anwendungen laufen. Das ist ein Wachstumsfeld der nächsten Jahre.
Stichwort IoT und Sensorik. Welche künftigen Innovationen könnte es zwischen IT und Verpackungslösungen geben?
Die Digitalisierung wird weiter steigen und das betrifft nicht nur die Fertigung, sondern zunehmend auch die Produkte selbst.
Was bedeutet das für das operative Geschäft?
Die Prinzhorn Gruppe mit ihren drei Divisionen arbeitet intensiv am Thema interner Wertschöpfung. Beginnend etwa beim Recycling sammeln wir AltPapier und Alt-Kartonagen um neue Rohstoffezu erzeugen. Diese werden dann zu neuen Wellpappe-Rohpapieren verarbeitet und im nächsten Schritt wird daraus dann die Verpackung hergestellt. Später wandert diese Verpackung größtenteils wieder in den Container, dessen Inhalt wir wieder recyceln - und der ganze Prozess geht von vorne los.
Wie könnte dabei eine entsprechend sinnvolle Optimierung passieren?
Der Idealfall wäre hier ein Product-Life-Cycle als Art Perpetuum Mobile. Wenn neue Technologien uns dabei helfen, werden wir sie einsetzen. Allein schon aus Gründen der unternehmerischen Nachhaltigkeit sowie für unsere Kunden und deren Kunden.
„Intelligente Technologien erhöhen Bandbreiten wie Sicherheit und alles zu reduzierten Kosten.“Manfred Ofner Prinzhorn Holding