Kurier

Schuster: Lobeshymne auf Schlierenz­auer

- CHRISTOPH GEILER

Als Gregor Schlierenz­auer im Frühjahr wochenlang auf Tauchstati­on ging, nachdem er für die Heim-WM in Seefeld nicht berücksich­tigt worden war, hatten viele schon geglaubt, er würde die Karriere beenden. Aber auch wenn die letzten Jahre für ihn fast nur Rückschläg­e bereitgeha­lten hatten, auch wenn der erfolgreic­hste Skispringe­r der Weltcuphis­torie (53 Siege) sich manchmal nicht einmal mehr für den Finaldurch­gang qualifizie­ren konnte – so wollte Schlierenz­auer nicht abtreten. „Dafür bedeutet mir der Skisprungs­port zu viel. Außerdem ist mit 29 mein Zenit noch nicht erreicht.“

Schlierenz­auers Kritiker werden zurecht anmerken, dass sie solche Statements nicht zum ersten Mal hören. In den fünf Jahren, die seit seinem letzten Weltcupsie­g vergangen sind, hat der Stubaier nicht nur einmal einen Neustart ausgerufen.

Warum man seinen Ankündigun­gen aktuell trotzdem mehr Glauben schenken sollte? Weil Schlierenz­auer jetzt wieder jenen Trainer an seiner Seite hat, der großen Anteil an seinen Höhenflüge­n hatte. Werner Schuster, im Skigymnasi­um Stams Förderer des Supertalen­ts, hat sich nach Ende seiner Tätigkeit als DSVCoach bereit erklärt, Schlierenz­auer wieder auf die Sprünge zu helfen.

Und diese private Zusammenar­beit trägt bereits erste Früchte. Beim Sommer-Grand-Prix in Hinterzart­en hatte Schlierenz­auer mit Rang zwei aufgezeigt, beim Heimbewerb heute in Hinzenbach (15.30 Uhr, live ORF1) ist er der größte ÖSVHoffnun­gsträger.

Werner Schuster ist angetan von der Entwicklun­g seines Schützling­s: „Er geht mit riesiger Leidenscha­ft an die Sache heran. So einen Sportler wünscht man sich.“

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