Schuster: Lobeshymne auf Schlierenzauer
Als Gregor Schlierenzauer im Frühjahr wochenlang auf Tauchstation ging, nachdem er für die Heim-WM in Seefeld nicht berücksichtigt worden war, hatten viele schon geglaubt, er würde die Karriere beenden. Aber auch wenn die letzten Jahre für ihn fast nur Rückschläge bereitgehalten hatten, auch wenn der erfolgreichste Skispringer der Weltcuphistorie (53 Siege) sich manchmal nicht einmal mehr für den Finaldurchgang qualifizieren konnte – so wollte Schlierenzauer nicht abtreten. „Dafür bedeutet mir der Skisprungsport zu viel. Außerdem ist mit 29 mein Zenit noch nicht erreicht.“
Schlierenzauers Kritiker werden zurecht anmerken, dass sie solche Statements nicht zum ersten Mal hören. In den fünf Jahren, die seit seinem letzten Weltcupsieg vergangen sind, hat der Stubaier nicht nur einmal einen Neustart ausgerufen.
Warum man seinen Ankündigungen aktuell trotzdem mehr Glauben schenken sollte? Weil Schlierenzauer jetzt wieder jenen Trainer an seiner Seite hat, der großen Anteil an seinen Höhenflügen hatte. Werner Schuster, im Skigymnasium Stams Förderer des Supertalents, hat sich nach Ende seiner Tätigkeit als DSVCoach bereit erklärt, Schlierenzauer wieder auf die Sprünge zu helfen.
Und diese private Zusammenarbeit trägt bereits erste Früchte. Beim Sommer-Grand-Prix in Hinterzarten hatte Schlierenzauer mit Rang zwei aufgezeigt, beim Heimbewerb heute in Hinzenbach (15.30 Uhr, live ORF1) ist er der größte ÖSVHoffnungsträger.
Werner Schuster ist angetan von der Entwicklung seines Schützlings: „Er geht mit riesiger Leidenschaft an die Sache heran. So einen Sportler wünscht man sich.“