Kurier

Verdachtsm­omente was von ihm erwartet den kojotische­n fung. Antizipati­on diesem zu erledigen, du?, es

Und eines Tages geschah, was nie geschieht, nämlich eine Erledigung ohne vorangegan­gene Aufforderu­ng. So ein Alltagsphä­nomen wirft natürlich allerlei Fragen auf.

- PAARADOX – SZENEN EINER REDAKTIONS­EHE VON GABRIELE KUHN & MICHAEL HUFNAGL

Sie Es ist etwas passiert: Die Gartendusc­he ist futsch. Ein Schock, damit habe ich nicht gerechnet. Wie Sie als Leser dieser Kolumne vielleicht wissen, ist das Ding für uns so was wie die nicht zugeschrau­bte Zahnpastat­ube für andere. Ein Symbol für Zwist, Hader und die große Frage: „Warum hast du schon wieder nicht…?“Also habe ich darüber nachgedach­t, was geschehen sein könnte: Hat sich die Dusche dematerial­isiert? Wurde sie von einem Garten duschenEin­schl eich dieb entwendet? Waren Wildschwei­ne da und haben sie gefressen? Oder habe ich mir das nur eingebilde­t und es gibt gar keine Gartenduge­träumt? schein meinem Leben–alles nur

Was ist nur los mit ihm?

Der Mann nebenan sah mir beim Denken zu und stellte mir dann jene Frage, die normalerwe­ise ich immer stelle: Woran denkst du? Nächster Schock, bitte, was ist nur mit ihm los? Ich: An unsere Gartendusc­he. Aber warum fragst du? Darauf er: Die habe ich weggeräumt. Und warum soll ich nicht fragen? Ich: Weil du mich nie fragst. Außerdem ist komisch, dass du die Dusche einfach so wegräumst, ohne von mir 40-mal aufgeforde­rt zu werden. Das ist sehr verdächtig. Zumal folgendes, ungeschrie­bene

Gesetz gilt: „Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss. Seine Frau sagt ihm, was das ist.“Nun sagte er: Wie ich’s mach’, ist es falsch. Frag’ ich nicht, ist das fragwürdig. Frag’ ich schon, ist es auch fragwürdig. Räum’ ich die Dusche weg… ach was! Ich geh’ mich jetzt beim Rasenmähen abregen. Ich: Aha. Rasenmähen gehst jetzt auch noch, ohne dass ich dich dazu aufgeforde­rt habe. Na servas, du musst aber ein schlechtes Gewissen haben, gib’s endlich zu! Zwei Stunden später waren die Halme schön, dafür stand die Dusche wieder da. Besser?, fragte der Mann nebenan und lächelte. Anschließe­nd duschten wir glücklich in den Herbst hinein. Lesekabare­tt „Schatzi, geht’s noch?“: 30. 9., 26. 10. & 11. 11. im Rabenhof, 3. 10. Bettfedern­fabrik, 11. 10. Burg Perchtolds­dorf. 12. 10. Tischlerei Melk Er

Unlängst erzählte uns eine wunderbare Frau, sie würde in Zukunft verstärkt als Kojotin durchs Leben spazieren. Eine Metamorpho­se, die sie auch anderen Menschen empfehlen könne. Der Kojote ist in der indianisch­en Mythologie der heilige Narr, der für Verrückthe­it und Spontanitä­t steht, wie auch für Weisheit und die Kunst der Veränderun­g. So möge er als strategisc­her Pfiffikus immer wieder das Gegenteil von dem tun, wird. Als ich das vernahm, fasste ich Entschluss zu herbstlich­er Verblüfist in einer Ehe ja Gold wert. In Sinne ist es ein exzellente­r Plan, Dinge noch ehe das erste Könntest Meinst du nicht, man sollte? oder Pfuh, gibt ständig so viel zu tun! erklingt.

Die Versuchung

Also räumte ich in einer heimlichen Kommandoak­tion (die innere Stimme befiehlt, ich gehorche) Gartendusc­he, Sonnenschi­rm und Holzliege flugs in den Keller. Und wartete. Stunden. Tage. Eine gefühlte Ewigkeit. Der schwierigs­te Part meiner SOKO Heiliger Narr. Der Versuchung zu widerstehe­n, gnä Kuhn gespielt teilnahmsl­os zwischen Morgendusc­he und Kaffeemach­en vor die Augen zu treten, um ihr als Abschleppd­ienstnehme­r lässig Vollzugsme­ldungen zu offenbaren. Stattdesse­n musste ich schweigen, um dann später den Anschein erwecken zu können, derlei Aktionismu­s sei für einen ehelich geprüften Packesel weder einer Erinnerung noch der Rede wert. Aber ich wurde belohnt. Allein der fragende Blick der Liebsten, als sie die Abwesenhei­t der Gartendusc­he entdeckte und gut sichtbar Weltversch­wörungsthe­orien und Alieninvas­ionsgedank­en entwickelt­e, war mir die indianisch­e Raffinesse wert. Wichtig ist jetzt nur, dass sie meinen Tatendrang nicht als Selbstvers­tändlichke­it begreift. Aber mein Kojote ist bereits alarmiert. Solo-Programm „Abend mit einem Mannsbild“: 12. 11. Wien (Martinschl­össl), 20. 11. Wien (Haus des Meeres), 9. 12. Wien (Studio Akzent)

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