Kurier

Enrico Rava & Joe Lovano: Roma

- WERNER ROSENBERGE­R – P.P. – WEISE – WEISE –PJ

Jazz. Eine exzellente Aufnahme: Schön, dass das Konzert im November 2018, das es in dieser Konstellat­ion nicht mehr geben wird, mitgeschni­tten wurde. Der mittlerwei­le 80-jährige Trompeter Enrico Rava (Bild unten), Doyen des italienisc­hen Jazz, war mit dem großartige­n US-amerikanis­chen Tenorsaxof­onisten sizilianis­cher Herkunft Joe Lovano und einem quickleben­diger Quintett auf Mini-Tournee. Von Rava – mit elegant-coolen und kraftvoll-feurigen Soli – sind die komplexen, mit überrasche­nden Wendungen gespickten Nummern „Interiors“und „Secrets“, von Lovano der eigens für das Ensemble geschriebe­ne Titel „Divine Timing“. Neben dem Texas-Blues „Forth Worth“ist ein Medley zu hören – mit „Drum Song“, bei dem Lovano die ungarische Tárogató, eine Art hölzernes Saxofon, spielt, beeindruck­enden Improvisat­ionen über John Coltranes „Spiritual“und dem unverwüstl­ichen Evergreen „Over The Rainbow“.

Anna Ternheim: A Space For Lost Time

Folkpop. Die Schwedin, die seit Jahren mit melancholi­sch-verträumte­n, aber nie weinerlich­en Songs das Leben besingt, legt einen bezaubernd schönen neuen Longplayer vor. Stets melodisch und verspielt schunkelt sie sich mit ihren frotteewei­chen Folkpop-Songs durch persönlich­e Erinnerung­en. Am 5.11. live im Haus der Musik (Wien).

Ankathie Koi: Prominent Libido

Pop. Die vom biederen Oberbayern nach Wien

„gef lüchtete“Sängerin meldet sich mit ihrem zweiten Album zurück, in dem es dann auch (Nomen es omen) lüstern zur Sache geht. Mit Taft-Föhnwelle, Disco-Bass und Synthiepop lässt sie – stimmlich zwischen Annie Lennox und Kim Wilde angesiedel­t – die 80er-Jahre hochleben. Geile Sache.

Paul Badura-Skoda: Schubert

Klassik. Am 25. September ist der legendäre Pianist Paul Badura-Skoda im Alter von 91 Jahren verstorben. Eine bis dato unveröffen­tlichte Aufnahme mit dem Geiger Wolfgang Schneiderh­an und dem Cellisten Boris Pergamensc­hikow zeigt den Ausnahmekü­nstler bei Franz Schuberts Klaviertri­os noch einmal als sensiblen Virtuosen.

der fund

Hörbuch. Der bisher beste Thriller des Tirolers Bernhard Aichner, vorgelesen u.a. von Hans

Sigl (siebeneinh­alb Stunden). Eine Supermarkt­verkäuferi­n findet in einer Bananensch­achtel ... (Geheimnis!) und lässt sich’s darauf hin sehr gut gehen. Sie tötet, sie wir getötet, aber es geht ihr überrasche­nd gut dabei.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria