„Körperbewusstseinsmalerei“bis „Junge Frau im Hemd“
Ausstellungsherbst & Vorschau. Lassnig, Rainer, „Cézanne, Matisse, Hodler“und Modigliani
Anlass für die umfassende Retrospektive der 2014 verstorbenen Maria Lassnig – „Ways of Being“(bis 1. Dezember) – ist der 100. Geburtstag der Künstlerin: Nach den von ihr in der Albertina 2017 gezeigten Papierarbeiten hat man sich nun auf ihre Gemälde und „Körperbewusstseinsmalerei“konzentriert. Auch Arnulf Rainer ist zum 90. Geburtstag eine „Hommage“(bis 6. Jänner) gewidmet – u. a. mit Beispielen der frühen Übermalungen, einer Auswahl der „Face Farces“sowie einer Serie von Schleierbildern.
„A Passion for Drawing“(ab 11. Oktober) präsentiert die von Florence und Daniel Guerlain zusammengetragene Sammlung zeitgenössischer Zeichnungen aus dem Centre Pompidou: Die Albertina gibt als erstes Museum im deutschsprachigen Raum einen Einblick in die Höhepunkte des Konvoluts an 1.200 Zeichnungen.
„Wilhelm Leibl“(ab 31. Jänner): Der Maler, gefördert von Courbet, beeinflusst von Manet und geschätzt von van Gogh, gehört zu den wichtigsten Vertretern des Realismus in Europa. Im Mittelpunkt seines Werks steht die ungeschönte Darstellung des Menschen. Mit seinem Rückzug von der Stadt aufs Land begründete er eine moderne Figurenmalerei, in der die Naturwahrheit über der Idylle und der Erzählfreude der traditionellen Genremalerei steht.
Die Frühjahrsausstellung 2020 zeigt „Cézanne, Matisse, Hodler“(ab 22. Februar) aus einer der bedeutendsten Privatsammlungen der französischen Moderne. Die Sammlung Hahnloser entstand zwischen 1905 und 1936 im freundschaftlichen Austausch zwischen dem Paar Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler und ihren Künstlerfreunden, darunter Bonnard, Hodler, Matisse und Vallotton. Später wurden auch Cézanne, Renoir, Toulouse-Lautrec, Van Gogh u. a. Teil der Sammlung, zu der heute einzigartige Werkgruppen – Gemälde, Plastiken und Arbeiten auf Papier – der schweizerischen und französischen Moderne gehören, u. a. so prominente Werke wie Bonnards „Spiegeleffekt (Die Wanne)“(1909), Cézannes „Porträt eines Künstlers“(1877/78), Van Goghs „Sämann“(1888), Vallottons „Die Weiße und die Schwarze“(1913) oder Maillols Skulptur „Pomona“.
Schließlich würdigt die Albertina einen der wichtigsten Künstler des frühen 20. Jahrhunderts: „Modigliani – Picasso. Die Revolution des Primitivismus“(ab 18. September 2020) zur 100. Wiederkehr von Amedeo Modiglianis Todestag stellt dessen Begeisterung für die Kunst der sogenannten Primitiven, prähistorischer außereuropäischer Kulturen, dem Werk Pablo Picassos und Constantin Brâncușis gegenüber.