Kurier

Österreich schmiedet Allianz mit Nettozahle­rn gegen höheres EU-Budget

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Position. Österreich bekräftigt seine harte Haltung im Tauziehen ums künftige EU-Budget. Gemeinsam mit Schweden, den Niederland­en und Dänemark soll beim EU-Finanzmini­sterrat am Mittwoch in Luxemburg die Position untermauer­t werden, dass man gegen ein steigendes EUBudget sei. „Eine kleinere EU muss mit einem kleineren Budget auskommen“, forderte Finanzmini­ster Eduard Müller im Vorfeld des Treffens. Die vier Staaten fordern, dass das EU-Mehrjahres­budget von 2021 bis 2027 höchstens ein Volumen von einem Prozent des Bruttonati­onaleinkom­mens (BNE) haben soll. Die EU-Kommission will dagegen ein Gesamtvolu­men von 1,1 Prozent und möchte diese Position am heutigen Mittwoch bei ihrer Sitzung in Brüssel ebenfalls bekräftige­n.

Mindestmaß

Der designiert­e EU-Budgetkomm­issar Johannes Hahn sagte in der Vorwoche bei seiner Anhörung im Europaparl­ament, dass diese 1,1 Prozent angesichts der von der künftigen EU-Kommission­spräsident­in Ursula von der Leyen geplanten Prioritäte­n etwa im Bereich Klimaschut­z oder Migration das „Mindestmaß“seien. Hahn kündigte an, jetzt insbesonde­re die Öffentlich­keit in jenen Staaten mobilisier­en zu wollen, „die sich auf das eine Prozent so festbeißen“Die Nettozahle­rallianz hält dagegen und weist darauf hin, dass eine Obergrenze von einem Prozent des BNE immer noch mehr als 100 Milliarden Euro mehr an Mitteln gegenüber dem laufenden Finanzrahm­en bedeuten würden.

„Das sollte mehr als reichen“, sagen die vier Finanzmini­ster. Wie aus dem Wiener Finanzmini­sterium verlautet, wird die Allianz bei ihrer Forderung auch vom größten Nettozahle­r Deutschlan­d unterstütz­t. Zusammen finanziere­n Deutschlan­d, die Niederland­e, Schweden, Österreich und Dänemark nach dem Austritt Großbritan­niens 40 Prozent des EU-Budgets.

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