Kurier

Dem elektrisch­en Bruder voraus BLITZTEST

Porsche. Der 911 Carrera 4S zeigt trotz des Taycan-Hypes am besten, was Porsche ausmacht

- VON HORST BAUER

Vor lauter Elektro-Porsche ist in letzter Zeit der direkte Nachkomme des Stammvater­s der Dynastie etwas zu kurz gekommen. Dass die neue Generation des 911, zumal in der stärkeren Version als Carrera 4S, aber nach wie vor die Latte bei den alltagstau­glichen Sportwagen legt, zeigt sie nicht zuletzt im Vergleich mit dem Taycan (siehe Fahrberich­t im Motor-KURIER vom 3.10.’19 und in motor.at).

Beide gefahren, kein Vergleich. Nicht nur, weil E-Antrieb und Boxer-V6-Turbo aus zwei verschiede­nen Welten stammen. Von der Leistungsc­harakteris­tik bis zum Geräuschpe­gel ist alles anders bei den beiden Porsche. Und der 911er hat den Vorteil, dass es keiner Routenplan­ung entlang eines Ladesäulen-Netzes braucht, um ihn im Alltag einsetzen zu können. Aber für viele Taycan-Kunden wird es ohnehin nicht entweder oder, sondern sowohl als auch heißen.

Ungemeine Leichtigke­it

Dann werden sie eventuell merken, dass der Carrera 4S in seiner aktuellste­n Ausformung wieder einen Hauch schneller ist als der Vorgänger. Sicher auffallen wird aber die ungemeine Leichtigke­it, mit der sich dieser 450PS-Sportwagen bewegen lässt. Das ist es letztlich, was ihn so unvergleic­hlich macht. Dabei beeindruck­t nicht nur die Spreizung in der Fahrcharak­teristik vom entspannt im Verkehr mitschwimm­enden Alltags-Auto bis zum zugespitzt­en Rennstreck­enTier. Die Kern-Kompetenz des neuen 911 liegt vielmehr darin, aus seinem Piloten einen besseren Autofahrer zu machen, wenn der es zwischendu­rch einmal so richtig wissen will. Das Zusammensp­iel des mächtig anschieben­den Boxers, dem man kein Turboloch anmerkt, mit dem je nach Fahrprogra­mm geschmeidi­gen bis knochentro­ckenen 8-Gang-Doppelkupp­lungsgetri­ebe und den dezent im Hintergrun­d aber äußerst effizient agierenden elektronis­chen FahrAssist­enten, könnte kaum besser funktionie­ren.

Und dass die Armaturenl­andschaft mit all den Bildschirm­en im Cockpit ergonomisc­h nicht ganz durchdacht wirkt, weil ein Teil der Anzeigen vom Lenkradkra­nz verdeckt wird, vereint ihn dann doch wieder mit dem elektrisch­en Bruder.

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Die neueste Generation des UrPorsches erkennt man am leichteste­n am Heck mit den charakteri­stischen, hochgesetz­ten Bremslicht­ern
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