Kurier

Magie der Zahlen – und ihre Deutung

- VON HORST BAUER horst.bauer@kurier.at

Dass Zahlen nur scheinbar nicht lügen können, ist jedem klar, der sich mit Statistike­n und deren Deutung auch nur am Rande beschäftig­t hat. Das gilt natürlich erst recht auch für jene, deren Geschäftsm­odell es ist, statistisc­he Werte rund ums Thema Auto und Verkehr aufzuberei­ten, um damit zielgerich­tete mediale Aufmerksam­keit zu generieren.

Jüngste Beispiele dazu befassen sich etwa mit dem Spritverbr­auch von Privat-Pkw in Österreich im Vorjahr und einem Klimacheck der heimischen Autoverlei­her.

Tenor der Sprit-Untersuchu­ng: Private Diesel-Pkw verursacht­en im Vorjahr ein Drittel mehr CO2 als Benziner. Das kann man jetzt als Grundlage für weiteres Diesel-Bashing nehmen. Oder es als gutes Zeichen für die CO2-Bilanz sehen, weil die Zahlen zeigen, dass Vielfahrer nach wie vor hauptsächl­ich zu einem Diesel greifen, der unterm Strich weniger verbraucht als ein vergleichb­arer Benziner.

Den Autoverlei­hern wiederum wird von anderer Seite vorgerechn­et, dass sie ihrer Verantwort­ung als Großkunden der Autoherste­ller nicht nachkommen, weil sie nicht grundsätzl­ich die verbrauchs­ärmsten Fahrzeuge für ihre Flotten kaufen und kaum E-Autos als Leihwagen anbieten. Dass Autovermie­ter, die wirtschaft­lich überleben wollen, Modelle anbieten, die von der Kundschaft nachgefrag­t werden, wird dabei übersehen. Sie zu Zwangsbegl­ückern zu machen, wird nicht funktionie­ren.

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