Kurier

SPÖ: Skepsis vor dem versproche­nen „Neustart“

Präsidium. Kommt nun der radikale Umbau?

- CHRISTIAN BÖHMER

Die SPÖ muss „neu gedacht“werden – und zwar „so tabulos und radikal wie seit ihrer Gründung nicht mehr“.

Vor wenigen Tagen versprach SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner genau das: eine spür- und sichtbare Reform der SPÖ.

Heute, Freitag, soll dafür der „Startschus­s“passieren – das Bundespräs­idium berät einen Tag lang über den Kurs der Partei.

Doch im Vorfeld der Veranstalt­ung mehren sich die Indizien, dass die politische­n Konsequenz­en und Schlüsse der Parteiführ­ung nicht ganz mit der Ankündigun­g der Parteichef­in mithalten werden.

Ein Indiz ist die Liste der Teilnehmer: Von den Landespart­eiobleuten aus Vorarlberg, der Steiermark und dem Burgenland gab es vorab Absagen für die Sitzung.

Ein anderes Indiz ist eine Sitzung, die bereits am Mittwoch stattgefun­den hat: Der neue, nicht ganz unumstritt­ene SPÖ-Bundesgesc­häftsführe­r Christian Deutsch hatte die Landespart­eimanager eingeladen, um über das desaströse Wahlergebn­is zu beraten. Und im Zuge dieser Sitzung hat sich bei mehreren Teilnehmer­n der Eindruck verfestigt, dass es der Parteiführ­ung möglicherw­eise doch nicht um eine umfassende Reform geht.

„In der Analyse waren sich noch viele SPÖ-Ländervert­reter einig, nämlich: die Partei muss kantiger und emotionale­r agieren“, erzählt ein Teilnehmer der Sitzung.

Die strategisc­hen Schlüsse, die aus dem Wahldesast­er gezogen würden, seien aber überschaub­ar bis nicht vorhanden. „In der Löwelstraß­e glauben noch immer zu viele, dass wir diese Phase einfach durchtauch­en können“, erzählt ein anderer Sitzungste­ilnehmer. Und deshalb bestehe eine hohe Wahrschein­lichkeit, dass die Präsidiums­klausur ohne großartige Reformvors­chläge zu Ende geht.

Und Pamela Rendi-Wagner? Sie ist für die Landespart­eien vorerst unumstritt­en. Der Grund: Es fehlt jede personelle Alternativ­e.

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Pamela Rendi-Wagner, als SP-Chefin (vorerst) alternativ­los

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