Glanzlos bei der Fleißaufgabe
Leistungsnachweis. Wenig Licht, einiges an Schatten, aber dennoch drei Punkte erkämpft
Die äußere Form der Arbeit ließ bei dieser Reifeprüfung zu wünschen übrig. Aber für den Fleiß gab es einen glasklaren Einser.
Cican Stankovic Zwei Unsicherheiten waren zu sehen – doch das war nicht weiter schlimm, verdammte ihn die Abwehr lange Zeit zur Arbeitslosigkeit.
Stefan Posch Auch wenn er die letzten Spiele bei Hoffenheim Rechtsverteidiger gespielt hat – er fühlte sich gegen Polen im Zentrum wohler. Zudem konnte sich in der kurzen Vorbereitungszeit keine stimmige Vielharmonie mit Lazaro entwickeln.
Aleksandar Dragovic Spielte lange Zeit gegen Österreich-Schreck Zahavi staubtrocken, verlor ihn aber vor dem Gegentor kurz aus den Augen.
Martin Hinteregger Der Nachtschwärmer war zu späterer Stunde meist hellwach. Allerdings gab er vor dem Tor Zahavi das bisschen zu viel Raum, damit dieser eine gute Schussposition hatte. Mit dem 2:1 im Stil eines Klasse-Mittelstürmers verhinderte er aber, dass in der EM-Qualifikation Katerstimmung aufkommt.
Andreas Ulmer
Er hatte keinen direkten Gegenspieler, doch sein Vorwärtsdrang wurde vom Sicherungswillen gebremst. Denn über rechts machten ihm die schnellen Außenspieler der Israeli mehr Probleme als ihm lieb war.
Stefan Ilsanker Ihm merkte man sein Reservistendasein in Leipzig sehr stark an. Wenig Sicherheit im Passspiel, ungeschicktes Angehen an gefährlichen Orten. Also: Ein Sechser ohne Spielpraxis und Selbstvertrauen.
Julian Baumgartlinger Der Kapitän hält das Schiff nur mit Mühe und viel körperlichem Einsatz aus dem Trudeln heraus, kann es nach vorne aber so gut wie nie auf Kurs bringen. Wandelte nach seiner Verwarnung und einem weiteren Foul nahe am Ausschluss.
Valentino Lazaro Im internationalen Vergleich merkte man dem Inter-Bankler die fehlende Spielpraxis an. Er bot sich oft an, aber dann kamen Fehlpässe, falsche Laufwege, ziellose Flanken. Aber er gab nicht auf – und belohnte sich mit dem Treffer zum 1:1.
Marcel Sabitzer
Als Tänzer hinter der Spitze ist er im Team angekommen. Er war bei den wenigen spielerischen Glanzlichtern dabei und krönte seine Leistung auch mit einem schönen Treffer.
Konrad Laimer Fürwahr kein klassischer Flügelspieler. Aber mit seiner Laufstärke kam er des öfteren in Positionen, wo es auch ein bisschen gefährlich für die Israeli wurde. Er griff sich schon auf die beleidigten Adduktoren, flankte noch punktgenau zum 2:1 und humpelte raus.
Marko Arnautovic Führte im Deckungsschatten der israelischen Verteidigung ein unauffälliges Dasein. Aber dann tauchte doch wieder der gute, alte Marko auf. Sein Volley wurde aber vom Goalie an die Stange gelenkt. Und die Vorarbeit zum Ausgleich war großartig. Aber je länger das Spiel dauerte, desto öfter humpelte er.
Louis Schaub
Kam für Laimer, spielte aber hinter Arnautovic zentral – unauffällig fleißig.
Christopher Trimmel Der Rechtsverteidiger feierte nach neuneinhalb (!) Jahren ein Teamcomeback, ersetzte den verletzten Posch mit einer staubtrockenen Leistung. Zu kurz eingesetzt: Michael Gregoritsch.