Lieblingsgrün.
Wie man Samen der Herzensblume oder der perfekten Paradeisersorte für nächstes Jahr abnimmt
Bei mir ist es die Akelei. Jeder Leidenschaftsgartler hat die Blume, die er oft bewundert. Und während die meisten Akeleien satt lila strahlen, ist mein Prunkstück rosa-gelb. Das Problem: Die ordinären Lilafarbenen streuen Samen in jeden Winkel, gewünscht oder nicht. Die elegante RosaGelbe hingegen nicht.
Wer eine Lieblingsblume hat, möchte sie vermehren. Ebenso wie die Paradeisersorte, die heuer „so perfekt“war. (Man findet im Dschungel an Pflanzenmärkten und Hunderten Sorten ja mittlerweile die eine perfekte nicht mehr leicht wieder.) Für solche Sorgen hat Michaela Arndorfer, die sich selbst als „Mischa“vorstellt, eine Lösung. Sie leitet das Saatgutarchiv des Vereins Arche Noah und kennt sich aus: „Einjährige Blumen werden primär über Samen vermehrt.“Sie zeigt auf eine hübsche Blume, die sie als „Stundeneibisch“vorstellt: „Bei dem muss man zum Beispiel früh dran sein. Wenn sich die Kapseln verfärben und pergamentartig werden, öffnen sie sich bald und die Samen perlen heraus.“
Auch ein- und zweijährige Kräuter vermehrt man meist über Samen. Das ist schwierig bei besonders kleinen Samen (z. B. Majoran oder Oregano – „Die verpilzen auch leicht“), aber im Wesentlichen simpel: Sobald der Blütenstand am Abreifen ist, reibt man aus den Blütenresten Samen heraus. „Wichtig ist, dass sie nicht mehr teigig sind, sondern hart. Aber meist lösen sich eh nur die reifen Samen.“
Für die Lagerung müssen die dann trocken sein, aber „das sind die meisten ohnehin, wenn sie ausfallen. Bohnen müssen für die Lagerung hart sein – sonst haben sie zu viel Feuchtigkeit und fangen an zu schimmeln.“Die perfekte Aufbewahrung ist kühl und luftdicht, am besten in Papiersackerln in einem Glas, und ohne direktes Licht.
Und die Lieblingsparadeiser? „Muss man im eigenen Saft zwei Tage angären lassen, dann trocknen.“Dafür bleiben sie recht lange keimfähig: „Mindestens fünf Jahre.“
Heute: „Wie vermehre ich meine Lieblingsblume?“, auch online auf schautv.at und kurier.at/leben
schauLEBEN: „Axels Terrasseneintopf“freitags auf schauTV (ab 18 Uhr alle zwei Stunden).