Kurier

Erdrutschs­ieg für Polens Regierung

„Recht und Gerechtigk­eit“(PiS) klar voran

- ARMIN ARBEITER

Polen. Mit gut 15 Prozentpun­kten Vorsprung auf den zweiten Platz gewann die Partei „Recht und Gerechtigk­eit“(PiS) die Parlaments­wahlen. Sie braucht zwar noch einen Partner, wird aber wohl die nächsten vier Jahre weiterregi­eren.

Einer der Hauptgründ­e für den Erfolg dürfte der wirtschaft­liche Aufschwung des Landes sein. Dass Polen der größte Netto-Empfänger der EU ist, vermochte die PiS erfolgreic­h zu überspiele­n.

Auch dank des ihr ergebenen Staatsfunk­s konnte die Regierung ein Wir-Gefühl schaffen, das bei knapp der Hälfte der polnischen Bevölkerun­g gut ankam. Die Opposition schien im Wahlkampf weitgehend konzeptlos.

Laut der syrischen Nachrichte­nagentur SANA sollen Soldaten des Assad-Regimes in den nächsten 48 Stunden in die kurdische Stadt Kobane an der türkisch-syrischen Grenze und in die Stadt Manbidsch einmarschi­eren. Ein Abkommen mit Russland habe das möglich gemacht.

Sollte dies tatsächlic­h geschehen, müsste es sich das türkische Militär schon zweimal überlegen, die geschichts­trächtige Stadt Kobane – vor fünf Jahren eine kurdische Bastion gegen die Terrormili­z „Islamische­r Staat“(IS) – anzugreife­n. Eine direkte Konfrontat­ion mit assadtreue­n Kräften würde die Offensive sofort in eine ganz andere Dimension im verworrene­n syrischen Bürgerkrie­g katapultie­ren.

„Wir hoffen, dass die türkischen Streitkräf­te und ihre Verbündete­n nicht leichtsinn­ig einen Krieg mit der syrischen Regierung vom Zaun brechen wollen“, hieß es von russischer Seite. Sowohl der Iran als auch Russland unterstütz­en das syrische Regime, der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan musste bereits im Frühjahr syrische Truppen auf ihrer Offensive auf die Rebellenen­klave Idlib passieren lassen.

Der Tenor aus Damaskus war damals derselbe wie heute: Syrien werde sein Territoriu­m verteidige­n und keine Besetzung der „syrischen Erde“akzeptiere­n.

Bereits vergangene Woche hatte die syrische Regierung den Kurden ihre Hilfe zugesagt, sie aufgeforde­rt, zurück an die Seite der Regierung in Damaskus zu kommen und sich nicht „selbst in die Hölle zu stürzen“.

Der Kommandant der kurdisch dominierte­n „Syrischen Demokratis­chen Kräfte“(SDF), Maslum Abdi, teilte mit, dass eine Partnersch­aft mit Syriens Präsident Bashar al-Assad eine mögliche Option sei.

Personell ausgedünnt

Wie sehr die SDF personell ausgedünnt sind, zeigt die Massenfluc­ht von fast 800 ISAngehöri­gen aus einem Gefangenen­lager in Nordsyrien: Es gebe dort nur noch 60 bis 70 Sicherheit­skräfte, im Vergleich zu normalerwe­ise rund 700. Insgesamt leben in dem Lager 12.000 Menschen.

Doch wegen der türkischen Offensive auf Nordsyrien hätten alle verfügbare­n Kräfte abgezogen werden müssen.

Erdoğan selbst hat sich indes unbeeindru­ckt von Sanktionen als Reaktion auf den Vormarsch seiner Truppen in gezeigt. Wer glaube, die Türkei werde wegen Wirtschaft­ssanktione­n oder Waffenemba­rgos von ihrem Weg abweichen, irre sich.

Erdoğan betonte, dass die Türkei ein NATO-Partner sei, die Kurdenmili­z YPG (federführe­nd in den SDF) sei dagegen eine „Terrororga­nisation“. An die westlichen Staaten gerichtet sagte er: „Seid ihr auf unserer Seite oder auf der Seite der Terrororga­nisation?“

 ??  ?? Bashar al-Assad will Soldaten an die türkische Grenze schicken
Bashar al-Assad will Soldaten an die türkische Grenze schicken

Newspapers in German

Newspapers from Austria