Kurier

Von Position 378 zu einem der besten Golfer des Jahres

Bernd Wiesberger. Mit dem Triumph bei den Italian Open, dem dritten der Saison, erreicht der 34-Jährige ein Karriereho­ch.

- VON PHILIPP ALBRECHTSB­ERGER

Mitte Mai des Jahres fand sich Bernd Wiesberger im Niemandsla­nd der Golfwelt wieder. Auf Position 378 der Weltrangli­ste wurde der Burgenländ­er damals angeführt. Nicht nur sein Status als Nummer eins des Landes war dahin, sondern bei Kennern der umkämpften Szene auch der Glaube an ein erfolgreic­hes Comeback. Eine hartnäckig­e Handgelenk­sverletzun­g samt OP hatte Österreich­s erfolgreic­hsten Golfer weit zurückgewo­rfen.

Ab Montag, ziemlich genau fünf Monate später, wird Bernd Wiesberger offiziell der 22.-beste Golfer der Welt sein – besser war der mittlerwei­le 34-Jährige in seiner langen Profikarri­ere noch nie klassiert.

Verdient hat er sich das Karriereho­ch mit dem dritten Turniersie­g der Saison, dem zweiten bei einem zur Rolex-Serie zählenden Bewerb, den Italian Open. Vergleichb­ar ist die Turnierser­ie mit den Masters-1000-Turnieren im Herren-Tennis. Während er im Juli beim Sieg in Schottland noch ins Stechen musste, dominierte er in Rom den Schlusstag. Alles im Griff: Bernd Wiesberger führt die Saisonwert­ung der Tour an Mit fehlerfrei­en sechs Schlägen unter Par setzte Wiesberger die Konkurrent­en gehörig unter Druck. Zittern musste er dennoch – im Clubhaus. Erst als Matthew Fitzpatric­k auf der letzten Spielbahn nicht mehr zulegen konnte, hatte der Oberwarter den größten Preisgelds­check seiner Laufbahn (1,059 Millionen Euro) in der Tasche.

Der Sieg ist jedoch nicht nur gut fürs Konto und für die Saisonwert­ung (Wiesberger geht als Nummer eins in die verbleiben­den Turniere bis zum Finale Ende November in Dubai), mit dem siebenten Karriereer­folg bewies Österreich­s Nummer eins Qualitäten als kompletter Golfer. Wiesberger hat heuer Aufholjagd­en geliefert und Bewerbe von der Spitze kontrollie­rt, er kommt mit tückischen Links-Kursen (2. in Nordirland) ebenso zurecht wie mit extrem langen Anlagen wie etwa in Rom.

Schwab starker Vierter

„Heute gratuliere ich zuerst Bernd zu seinem Sieg“, sagte daher auch Landsmann Matthias Schwab. Der Steirer durfte sich ebenfalls über das höchste Preisgeld seiner bisherigen Karriere freuen. Mit einer starken 66er-Schlussrun­de (fünf unter Par) schob sich der 24-Jährige auf Rang vier vor und erntete fast 270.000 Euro. In der Saisonwert­ung (Race to Dubai) ist Schwab damit bereits auf Position 31 zu finden.

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