Kurier

Für Türkis-Grün

- VON WOLFGANG LUSAK leser@kurier.at

Aus all den langjährig­en Repräsenta­tiv-Befragunge­n, aktuellen Interview-Serien der Lobby der Mitte kann man ablesen: Der unternehme­rische Mittelstan­d, also die Chefs/Chefinnen von KMU sowie die EPU/Startups und Freiberufl­er (insgesamt 0,7 Mio. Menschen) haben in erster Linie die ÖVP gewählt, in zweiter Linie die NEOS und an dritter Stelle die Grünen in etwa gleich auf mit der FPÖ. Für die SPÖ hat der Mittelstan­d am wenigsten Sympathie.

Auch wenn die Grünen vordergrün­dig der ÖVP wenig nahe stehen, so gibt es doch fünf gute Gründe, warum gerade im Mittelstan­d die Nr. 1-Präferenz für die zukünftige Regierungs­koalition bei Türkis-Grün liegt:

Fünf gute Gründe

1. Die innovative­n Mittelstän­dler, das sind diejenigen, welche die Wirtschaft mit kreativen und technologi­sch fortschrit­tlichen Zukunftspr­odukten wettbewerb­sfähig halten, sind sehr häufig mit nachhaltig­en Themen wie Recycling, Erneuerbar­e Energie, Smart City, Bio/ÖkoQualitä­t in Lebensmitt­eln, etc. beschäftig­t. Sie schaffen Green Jobs und stärken mit Exporten und Nahversorg­ung den Standort Österreich. Sie sind die Vorbilder und Opinion Leader unter den Mittelstän­dlern und sie würden eine progressiv­e Umweltpoli­tik sehr befürworte­n.

2. Der Mittelstan­d würde auch mehr Anstrengun­gen in der Umweltpoli­tik in Richtung CO2-Reduktion, Nachhaltig­keit und Daseinsvor­sorge begrüßen.

3. Die ÖVP hat zwar mit der FPÖ mehr (rechtslibe­rale) Überschnei­dungen, eine Koalition wäre daher einfacher zu vereinbare­n bzw. fortzusetz­en. Das würde aber am wachsenden globalen Trend Richtung Klima/Umweltschu­tz vorbei gehen.

4. Da die SPÖ in Unbelehrba­rkeit verharrt („die Richtung stimmt“), selbst auch wenig Umwelt-Kompetenz entwickelt hat und eine Koalition mit ihr eine Wiederholu­ng der Blockaden befürchten lässt, ist das für den Mittelstan­d und keine gute Option.

5. Die gewaltigen globalen Herausford­erungen wie Klimaerwär­mung, Handelskri­eg, BREXIT-geschwächt­e EU und Massenmigr­ation aus armen Weltregion­en erfordern eine politische Aufstellun­g, welche die verantwort­ungsvollen Kräfte der unterschie­dlichen Lager vereint.

Dafür wäre es notwendig, dass diese zwei Parteien konstrukti­v auf einander zugehen: Die Grünen müssten sich vom zu starken Einfluss ihrer Wiener Landespart­ei, lösen. Die ÖVP müsste in den Bereichen Ressourcen, Landwirtsc­haft, Wirtschaft, Gewerbefre­iheit, Umwelt, Lebensqual­ität neue Entwicklun­gen zulassen.

Auch wenn es der schwierige­re Weg ist, wir brauchen das Zusammenwi­rken von leistungso­rientierte­n, Europa-Werte erhaltende­n und Mittelstan­ds-orientiert­en Volksparte­ien sowie den Klimawande­l wirklich ernst nehmenden Umwelt-Parteien.

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Mag. Wolfgang Lusak ist Vorsitzend­er der Mittelstan­ds-Plattform Lobby der Mitte,www.lusak.at www.lobbydermi­tte.at

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