Wie das Bundesheer Drohnen erfasst und abwehrt
„ELDRO“. Eine neu geschaffene Einheit im Bundesheer entwickelt Konzepte, um unbemannte Flugobjekte abzuwehren
Nicht nur für die Industrie könnten Drohnen von großem Nutzen sein – auch Terroristen verwenden sie immer häufiger. Derzeit vor allem im Nahen und Mittleren Osten.
Doch auch in Österreich nimmt das Risiko eines Anschlags mittels unbemanntem Flugkörper zu. Dem Risiko begegnet das Bundesheer mit dem Projekt „ELDRO“, der „Elektronischen Kampfführung zur Drohnenabwehr“und hat dort in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte in der Abwehr von Drohnen unter 15 Kilo gemacht.
Erfassen und stören
„Mittels moderner Aufklärungssysteme können wir Drohnen erkennen und gegebenenfalls auch mit einem Störgewehr außer Betrieb setzen“, sagt Hauptmann Robert Kulterer, Kommandant der ELDRO, zum KURIER.
Objekte mit vier Kilometern Durchmesser kann Kulterers Einheit vor Drohnen schützen.
Bisher war er mit seinen Kameraden auf der Airpower im Einsatz, hätte dort auch die Befugnis gehabt, angreifende Drohnen abzuwehren. „Ansonsten haben wir im Zuge der EU-Präsidentschaft Drohnenerfassung betrieben – aktive Drohnenabwehr dürfen wir nur im Zuge eines Assistenzeinsatzes durchführen. Also wenn wir offiziell darum gebeten werden, weil andere es nicht mehr können“, sagt er.
Grundsätzlich ist das Innenministerium für die Drohnenabwehr in Österreich verantwortlich. Verantwortlich für Kulterers ELDRO ist die Führungsunterstützungsschule des Bundesheeres. Ihr Kommandant, Oberst Christian Wally, ist davon überzeugt, dass seine Institution viel für die Bevölkerung leisten könnte: „Schon allein im Bereich der Cyberabwehr sind wir extrem weit, mit ELDRO haben wir ein weiteres Erfolgsprojekt“, sagt er. Dennoch spürt auch er den Spardruck auf dem Bundesheer lasten: „Diese Leistungen sind jedoch nur bei Aufbau und Erhalt der erforderlichen Kompetenzen möglich“, sagt Wally.