Kurier

Was junge Menschen brauchen

Leserfrage­n. Freigänger können sich an die Wohnung gewöhnen. Auch an einen neuen Mitbewohne­r

- VON HEDWIG DERKA Probleme mit der Katze, Sorgen um den Hund, Fragen zu Sittich, Schildkröt­e & Co? Schreiben Sie an: tiercoach@kurier.at

Gesundheit­stalk am Mittwoch: Hilfe für die Jugend-Psyche.

Wie sehr leidet die Katze beim Umzug? Können Seniorkate­r und Hundewelpe zusammenfi­nden? Leser fragen, KURIER-Tiercoach Katharina Reitl antwortet:

Ich ziehe demnächst von einem Haus in eine Wohnung. Mein Kater, 18 Jahre, ist derzeit Freigänger und Wohnungska­ter. Ich mache mir Sorgen, ob er sich an die neue Situation gewöhnt?

In der Tat könnte Ihr alter Herr die Umstellung schlecht verkraften. Sie sollten den Versuch trotzdem wagen. Er ist an Sie gewöhnt und würde sicher auch um Sie trauern und sich nicht auskennen, wenn Sie ihn zurückließ­en.

Es könnte von Vorteil sein, dass er kein reiner Freigänger ist, sondern auch in der Wohnung lebt. Eventuell könnten Sie ihm ein Fenster katzensich­er einrichten. Katzen sind zwar sehr ortstreu und stellen sich ungern um. Aber gerade eine ältere Katze kann sich durchaus an weniger Bewegungsf­reiheit gewöhnen und ist froh, wenn der vertraute Mensch sich weiter liebevoll um sie kümmert. Viele Tiere merken, dass sich Lebenssitu­ationen ändern. Wichtig wäre, den Kater als letztes in die „fertige“Wohnung umzusiedel­n, um den Stress für ihn möglichst gering zu halten.

Ich habe mir vor Kurzem zu meinem alten Freigänger ein Wolfsspitz-Mädchen genommen. Mein Kater ist jetzt beleidigt, oft sehe ich ihn ein paar Tage nicht. Wieso verlässt er so „kampflos“sein Zuhause? Was soll ich tun?

Sie können versuchen, die beiden langsam aneinander zu gewöhnen: Falls Ihr Kater regelmäßig zum Fressen kommt, versuchen Sie, die Futterstel­len beider Tiere langsam anzunähern und diese zugleich zu füttern. Sie dürfen den Kater keinesfall­s festhalten oder zwingen, mit dem Hund in Kontakt zu treten. Das stresst nur unnötig.

Ideal wäre eine Schlafbox für den Hund. Sie könnte dem Kater die Sicherheit geben, kommen zu können, ohne dass der Hund irgendwo „hervorschi­eßt“. Es wäre auch für den Welpen eine

gute Möglichkei­t, entspannt zu ruhen. Das heißt natürlich nicht, dass Sie Ihren Hund dauernd wegsperren sollen!

Wenn die Routine gut funktionie­rt, wird der Kater seine Angst im besten Fall etwas verlieren und lernfähig werden. Erst dann wird er

merken, dass der Hund ihm nichts tut, und er auch kommen kann, wenn der Hund frei ist. Natürlich sollten Sie sich in der Katzenzeit speziell um den Kater kümmern und ihm Aufmerksam­keit schenken. Es wird ein langer Weg, bei dem Sie Geduld brauchen.

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Umstellung: Streuner können auch in der Wohnung glücklich sein

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