Kurier

Die FPÖ in der Russland-Falle

Mangelnde Verlässlic­hkeit für Westen könnte Motiv für „Ibiza“-Aktion gewesen sein.

- VON DANIELA KITTNER

Die FPÖ will wieder regieren – jedenfalls der Flügel um Parteichef Norbert Hofer und den oberösterr­eichischen FPÖ-Obmann Manfred Haimbuchne­r. Hofer legte am Dienstag eine Kehrtwende aufs politische Parkett: Er warnte Sebastian Kurz vor einer Koalition mit der grünen „Weltunterg­angssekte“und kündigte an, sich vom FPÖ-Vorstand nun doch einen Auftrag für Regierungs­verhandlun­gen zu holen, falls die türkis-grünen Gespräche scheitern (siehe Story rechts).

Zuvor muss Hofer das eigene Haus aufräumen – und dazu könnten auch ein neues Verhältnis zu Russland sowie der Verzicht auf die Zuständigk­eit für die Geheimdien­ste bei einer allfällige­n neuen Regierungs­beteiligun­g zählen.

Haimbuchne­r hatte im Sonntag-KURIER angeregt, dass die FPÖ ihren Freundscha­ftsvertrag mit der PutinParte­i „Einiges Russland“kündigen sollte. Haimbuchne­r: „Was ich mir vorwerfe, ist, dass man manche Dinge nicht klarer nach innen und außen kommunizie­rt hat, was einem aus dem Gewissen heraus nicht passt. So die Russland-Diskussion. Ich bin für eine Politik, die in erster Linie österreich­ische Interessen vertritt. Das heißt, dass wir gegen Russland-Sanktionen sind, aber ein Kooperatio­nsvertrag mit einer anderen Partei in Russland ist nicht im österreich­ischen Interesse.“Russische Politik zu heimischer Innenpolit­ik zu machen – „das brauchen wir nicht“.

Kleiner Bruder des BND

Haimbuchne­r spricht damit ein Thema an, das während Türkis-Blau ein ernsthafte­s Problem darstellte: die Verlässlic­hkeit Österreich­s als pro-europäisch­es Land und als westlicher Partner.

Die Zusammenar­beit der österreich­ischen Geheimdien­ste mit dem Westen, vor allem mit dem deutschen Tänzchen mit Putin, FPÖSpitze in Moskau, Gudenus’ Nähe zu Russland: FPÖ als Risiko für Europas Sicherheit

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