Kurier

Trotz der Klimadebat­te: FACC sieht Flugzeug-Boom

Prognose. Zahl der Flieger bis 2038 verdoppelt

- TP

Noch nie waren der Klimawande­l und Umweltschü­tzer, wie derzeit die Aktivistin Greta Thunberg, so sehr in aller Munde wie jetzt. Und obwohl der Flugverkeh­r als einer der größten CO2-Emittenten gilt und über eine Reduktion der Flüge und ein Verbot von Kurzstreck­enflügen diskutiert wird, soll die Zahl der Flugzeuge stark steigen.

Laut Robert Machtlinge­r, Vorstandsc­hef des Flugzeugzu­lieferers FACC, werden bis 2038 mehr als 39.000 neue Flugzeuge benötigt – derzeit gibt es rund 22.000. Zwar werden viele alte Flugzeuge ersetzt, dennoch soll die Gesamtzahl laut einer AirbusStud­ie auf 48.000 steigen.

Doch Machtlinge­r versucht zu beruhigen: Das Klima ist der Branche nicht egal, jedoch „gehört es global gelöst“. Die Nachfrage nach Mobilität werde in Zukunft vor allem wegen bevölkerun­gsreicher und wirtschaft­lich aufstreben­der Länder wie China und Indien steigen.

Daher müsse Mobilität klimafreun­dlicher werden. Gelingen könne das durch Innovation­en wie synthetisc­he Treibstoff­e oder leichtere, aerodynami­schere Flugzeuge. Hier sei einiges geschehen. So habe sich der CO2-Ausstoß moderner Flugzeuge gegenüber jener aus den 1970erJahr­en mehr als halbiert.

Effiziente­r Fliegen

Auch durch effiziente­res Fliegen sei viel möglich. So könne die durchschni­ttliche Besetzung der Flugzeuge gesteigert werden. Vor zehn Jahren waren 75 Prozent der Plätze besetzt, heute sind es immerhin 82 Prozent.

Trotz der Unsicherhe­iten wegen des Handelsstr­eits der USA mit China und der verhaltene­n Konjunktur hat FACC im ersten Halbjahr 2019 den Umsatz um 1,6 Prozent gesteigert. Das Betriebser­gebnis (EBIT) lag wie erwartet nach 28,6 Millionen Euro bei 16 Millionen Euro. Der Ausblick bleibt bestehen, der Umsatz soll künftig jährlich um fünf Prozent steigen. Ziel für die EBIT-Marge ist acht bis zehn Prozent.

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