Kurier

Schuh auf leiseren Sohlen

Im Kino spielt er den Gigolo, im echten Leben versucht er es dezenter

- VON LISA TROMPISCH

Die Augen blitzen, die Tolle sitzt und das Lachen ist breit wie eh und je – Entertaine­r Mat Schuh („Ich gehe schwer auf den

54er zu) schwoft sich im neuen Kino-Hit „Ich war noch niemals in New York“(ab 24.

Oktober zu sehen) übers Dampfer-Deck und bezirzt als Eintänzer die Damenwelt. Ja richtig, Schuh tanzt wieder – wir erinnern uns an 2005, wo er’s bei der ersten Staffel Dancing Stars nicht leicht mit seiner Partnerin Kelly Kainz hatte – oder umgekehrt.

„Zum Solotänzer wäre ich vielleicht geeignet gewesen, fürs Ensemble nie, weil ich mir nicht dreißig Schritte hintereina­nder merke. Was natürlich auch das Problem bei Dancing Stars war. Und natürlich habe ich eher für die Kamera gearbeitet als für die Füße“, lacht Mat im KURIERTalk. Jedenfalls sei der Film eine große Chance, wie er selber betont, da stellt sich der „Geschädigt­e“auch gerne seinem Tanztrauma. Gemeinsam mit Uwe Ochsenknec­ht

(spielt Otto) zeigt er viel Rhythmusge­fühl und natürlich Gespür für die einsamen Herzen an Bord. Da fällt dann schon mal der Satz: „Nichts ist unnützer als ein verliebter Gigolo.“„Naja, das war vielleicht früher einmal so bei mir. Im Laufe seines Lebens geht man ja durch gewisse Phasen durch und ich habe ehrlicherw­eise das Leben schon sehr genossen. Vor allem, was auch die Weiblichke­it betroffen hat. Ich habe mich zwar nie besonders gebrüstet damit, aber es ist halt einfach passiert. Aber wenn man dann im gesetztere­n Alter ist, ist es dann tunlich angebracht, man findet einen Lebenspart­ner mit dem man dann auch wirklich zusammenbl­eiben will und kann“, meint er augenzwink­ernd. Und die hat er in seiner Hannah gefunden. Überhaupt ist Schuh mittlerwei­le ein bisschen auf leiseren Sohlen unterwegs, joggt täglich, raucht nur mehr ab und zu eine Genussziga­rette und hat dem harten Alkohol abgeschwor­en. Auch seinen teils gnadenlose­n Schmäh hat der „böse Bub“jetzt besser im Griff. „Man hat es manchmal falsch verstanden, aber ich habe es ja nie wirklich beleidigen­d gemeint.“Reflektier­t erzählt er auch, dass ihn Kritik – nach außen nicht sichtbar – doch oft schwer getroffen, dass er Lob hingegen oft nicht ernst genommen hat.

Aber, Schmäh von gestern, auf zu neuen Ufern – nächstes Jahr spielt er mit Filmpartne­rin Katharina Thalbach in Berlin „Mord im Orient Express“. Und er pilotiert eine ganz besondere Sendung, wie man alte Autos restaurier­t. Schuh ist also wieder auf der Überholspu­r.

„Ich habe ehrlicherw­eise das Leben schon sehr genossen. Vor allem, was auch die Weiblichke­it betroffen hat.“Mat Schuh Entertaine­r aus Leidenscha­ft

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Mat Schuh verlegt seinen Lebensmitt­elpunkt von Manchester wieder nach Wien; auf der Leinwand mimt er einen Eintänzer (u.)
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