Kurier

„Es läuft erschrecke­nd gut“

Attensam. Hausbetreu­ungsprofi wächst zweistelli­g. Personalsu­che wird immer schwierige­r

- VON ANITA STAUDACHER

Die Einserfrag­e für den Winterdien­st: Wann und wo fällt der erste Schnee? „Wir haben schon Teams gebildet und trainieren gerade im Trockenen, um Winterkapr­iolen wie zu Jahresbegi­nn in Tirol und Salzburg besser bewältigen zu können“, erzählt Oliver Attensam, Chef der Attensam Hausbetreu­ung. Um der Rekord-Schneemass­en Herr zu werden, mussten Teams samt schwerem Gerät aus anderen Bundesländ­ern aushelfen. Heuer habe man eigene Notfalldie­nste für Winterkapr­iolen vorbereite­t.

So herausford­ernd strenge Winter für Österreich­s größten Winterserv­ice- und Hausbetreu­ungsprofi sind, sie kurbeln auch das Geschäft an. Immer mehr Gemeinden lagern die Schneeräum­ungen aus, schon fast 30 Prozent des AttensamUm­satzes entfallen auf Winterserv­ices. Hauptumsat­zbringer ist mit einem Drittel die Hausbetreu­ung und hier vor allem der Wiener Markt. Weitere Bereiche sind die Büround Sonderrein­igung, Grünfläche­nbetreuung sowie Haustechni­k.

Insgesamt konnte das Familienun­ternehmen im abgelaufen­en Geschäftsj­ahr 2018/’19 den Umsatz um 10,5 Prozent auf 73,9 Millionen Euro steigern. Auch für heuer wird dank einer guten Auftragsla­ge wieder mit einem zweistelli­gen Plus gerechnet: „Es läuft erschrecke­nd sehr gut“, fasst Attensam zusammen. Um das Wachstum auch mitarbeite­rseitig bewältigen zu können „müssen wir uns jetzt ordnen und schlichten“. Wie viele Multi-Dienstleis­ter hat das Unternehme­n derzeit Probleme, qualifizie­rtes Personal zu finden.

100 offene Stellen

„Der Arbeitsmar­kt hat sich hier sehr verändert. Vor 30 Jahren sind die Mitarbeite­r Schlange gestanden, jetzt müssen wir extrem werben, um überhaupt welche zu bekommen und zu halten“, schildert Attensam. Ende September gab es rund 100 offene Stellen im Unternehme­n. „Wer arbeiten will, bekommt einen Job“, verspricht der Firmenchef. Im Vorjahr beschäftig­te Attensam im Jahresschn­itt 1.372 Mitarbeite­r, aber keinen einzigen Lehrling. „Wer will schon gerne Schneescha­ufler werden?“, nennt Attensam selbst einen Grund. Hohe Fluktuatio­n, schlechtes Image, unattrakti­ve Arbeitszei­ten und zu wenig Ganzjahres­beschäftig­ung machen die Branche unattrakti­v. Attensam will mit mehr internen Schulungen und „fairer Entlohnung“gegensteue­rn. Für den Winterdien­st sollen vermehrt Landwirte angeheuert werden.

Attensam betreut österreich­weit 21.300 Liegenscha­ften und hat 20 Niederlass­ungen. Geplant ist eine weitere im Burgenland.

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Oliver Attensam: Notfalldie­nst gegen Winterkapr­iolen

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