Kurier

Der nächste Tote im Ring: Patrick Day ist seinen Kopfverlet­zungen erlegen

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Am Ende half alles Hoffen nichts: Der amerikanis­che Profiboxer Patrick Day ist am Mittwoch seinen schweren Hirnverlet­zungen erlegen, die er am Samstagabe­nd bei einem Kampf erlitten hatte.

Der gebürtige New Yorker hatte 2012 das New York Golden Gloves Tournament für sich entschiede­n. Als Amateur hielt er bei einem Rekord von 75:5 und galt als Bester der USA in der 152-PfundAmate­urklasse. 2013 wurde Patrick Day Profi, er hielt bei 17 Siegen, drei Niederlage­n und einem Remis, als er am vergangene­n Samstag in Chicago in den Ring stieg, um sich mit seinem Landsmann Charles Conwell zu messen. Es sollte seine vierte und letzte Niederlage werden.

Nach mehreren schweren Treffern brach der 27-jährige Superwelte­rgewichtle­r in der zehnten Runde bewusstlos zusammen, er wurde ins Northweste­rn Memorial Hospital gebracht und einer NotOperati­on am Gehirn unterzogen. Laut dem TV-Sender DAZN soll Day auf der Fahrt in die Klinik einen Schlaganfa­ll erlitten haben.

„Pat hat jeden Raum zu einem besseren Ort gemacht. Er hat jeden mit einem breiten Lächeln begrüßt, das Leben ist manchmal nicht fair“, schrieb Promoter Lou DiBella auf Twitter. „Er entschied sich fürs Boxen und kannte die dazugehöri­gen Risiken, denen alle Kämpfer ausgesetzt sind, wenn sie den Ring betreten“, hieß es in der Stellungna­hme. In Tagen wie diesen sei es aber schwierig, die Gefahren des Boxens zu rechtferti­gen. Auch wenn es keine einfachen Lösungen gebe, sei es an der Zeit, zu handeln, um den Boxsport künftig sicherer zu machen. „Auf diese Weise können wir das Vermächtni­s von Pat Day ehren.“

Days Gegner Conwell, der ihm die folgenschw­eren Schläge zugefügt hatte, zeigte sich bestürzt. „Ich habe niemals gewollt, dass dir so etwas passiert“, hatte er nach dem Kampf in einer TwitterNac­hricht geschriebe­n, die er aus aktuellem Anlass noch einmal wiederholt­e. „Alles, was ich wollte, war zu gewinnen.“Die Kampfszene­n in seinem Kopf würden ihn seither quälen. „Wenn ich alles ungeschehe­n machen könnte, ich würde es tun.“

Schwarze Serie

Patrick Day ist bereits der dritte Boxer, der binnen weniger Monate ums Leben gekommen ist. Im Juli starb Superleich­tgewichtle­r Maxim Dadaschew, der 28-jährige Russe hatte ebenfalls schwere Kopfverlet­zungen davongetra­gen, wurde notoperier­t und ins Koma versetzt – vergebens. Und Ende September ist der Bulgare Boris Stantschow noch im Ring verstorben. Der 21-Jährige hatte sich mangels eigener Box-Lizenz als sein Cousin Isus Welitschko­w ausgegeben, bei ihm wurde Herzversag­en als Todesursac­he ausgemacht.

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Er wurde nur 27 Jahre alt: Patrick Day verlor seinen letzten Kampf

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