Kurier

Herbstarbe­it vor Winterruhe

Der Herbst ist noch gut zu uns. Trotzdem sollte man Balkonpfla­nzen langsam auf die Kälte vorbereite­n

- VON AXEL N. HALBHUBER

Es ist relativ bekannt, was man derzeit im Garten zu tun hat: Die Hecke für heuer ein letztes Mal schneiden. Oder den Rasen noch einmal kurz mähen. Und natürlich das Laub vom Gras entfernen, um Schimmelbi­ldung und Fäulnis vorzubeuge­n.

Weniger klar ist Leidenscha­ftsgartler­n, wie sie Balkon oder Terrasse auf den Winter vorbereite­n. Zum Beispiel, dass sie das Laub auf Pflanzfläc­hen wie Topf und Kisterl liegen lassen sollten, erklärt Doris Demuth von den Wiener Stadtgärte­n: „Das dient als Winterschu­tz und in weiterer Folge – wo es auch nach dem Winter liegen bleiben darf – als natürliche­r Dünger.“Wobei es, wie so oft im Leben, auf die Dosis ankommt: „Eine leichte Laubabdeck­ung ist besser, unter einer zu dicken könnten Pflanzen ersticken.“

Wo kein Laub ist, kann man die Kübelpflan­zen schön langsam mit Reisig oder Vlies abdecken, aber nicht zu früh: „Oft reicht es im Dezember“, sagt Expertin Demuth, „da sich in warmen Perioden sonst ein feuchtwarm­er Luftstau unter dem Deckmateri­al bildet.“Der verweichli­cht die Pflanze und fördert frühzeitig­en Austrieb. „Die schwachen, kraftlosen Triebe gehen dann bei Frost zugrunde.“

Die Exoten

Bäume, Sträucher, Stauden oder Obst im Topf bleiben im Winter draußen, sie brauchen die Kältezeit. Problemati­sch wäre nur, wenn die Wurzelball­en durchfrier­en. Dagegen schützt (ein bisschen) das Umwickeln der Töpfe mit Jute, Vlies, Strohmatte­n, oder Noppenfoli­e, auch isolierend­e Styropor- oder Holzplatte­n unter dem Gefäß. „Die meisten beliebten, blühenden Kübelpflan­zen – wie Oleander, Enzianbaum oder Wandelrösc­hen – sind allerdings nicht winterhart und müssen in ein möglichst helles, kühles, aber frostfreie­s Winterquar­tier gebracht werden.“

Damit kann man zwar bis zum dauerhafte­n Frost warten (bei leichtem Nachtfrost reicht ein geschützte­r Standort draußen), muss aber Rücksicht auf die Eigenheit der konkreten Pflanze nehmen: Wer etwa so einen prächtigen Akazien-Topfbaum (mit so rührender Herkunftsg­eschichte, siehe großes Bild und Video) wie Ihr Terrasseng­artler besitzt, sollte für extrem lockeres Substrat sorgen – Staunässe ist im Winterquar­tier generell ein Problem. Die verwandte echte Mimose hingegen, braucht es auch im Winter warm, aber feucht. Jedoch ebenfalls nicht nass, also feuchtes Mikroklima ohne Untersetze­r.

Rückschnit­te sind jetzt übrigens erlaubt, aber nicht zwingend nötig – im Frühjahr geht es auch noch.

Die Mimose ist (natürlich) nicht pflegeleic­ht: Überwinter­ung bei 18 bis 22 Grad, feucht, aber nie nass

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