Viel Krach unter der Dusche – das ist die pure Entspannung
Morten Frank Larsen. Der dänische Bariton wird an der Wiener Volksoper jetzt auch zum „Gespenst von Canterville“.
Er singt Oper, Operette, Musical, hat (wenn nötig) mindestens zehn Partien sofort abrufbar und ist eine der wichtigsten Stützen der Wiener Volksoper, wo er ab heute, Freitag, auch heftig spuken darf. Denn in der österreichischen Erstaufführung der Oper „Das Gespenst von Canterville“von Marius Felix Lange verkörpert Morten Frank Larsen den armen, von Kindern drangsalierten Sir Simon, der als Gespenst eigentlich endlich in den Ruhestand gehen will.
„Diese Oper ist wundervoll. Sie ist sehr lustig, ein bisschen gespenstisch und am Ende auch berührend“, so Morten Frank Larsen im KURIER-Gespräch. Und weiter: „Wir haben uns auch optisch an der literarischen Vorlage von Oscar Wilde orientiert. So ist etwa ‚Das Bildnis des Dorian Gray‘ auch Teil dieser Inszenierung.“
An der Volksoper fühlt sich Larsen, der aus der „dänischen Provinz“stammt, seit Jahren zu Hause. Das aber schließt Gastengagements nicht ganz aus. So wird der dreifache Familienvater ab März an der Staatsoper den Verschinin in „Drei Schwestern“von Peter Eötvös singen und ist auch zu Cover-Einsätzen bereit.
Heavy Metal
Und das, obwohl Larsen musikalisch aus einer ganz anderen Richtung kommt. „Ich habe in meiner Jugend ja in einer Rockband gesungen, da haben wir herrlich Krach gemacht. Bis heute bin ich ein leidenschaftlicher HeavyMetal-Fan. Ich habe ja schon Karten für Ozzy Osbourne gekauft. Leider hat er abgesagt. Aber die Großen der Szene möchte ich immer hören.“Nachsatz: „Wissen Sie, wie ich Rollen lerne? Wenn ich dazu Ruhe brauche, stehe ich unter Dusche und höre Heavy Metal – das ist Entspannung pur.“
Eine Traumrolle im klassischen Fach hat Larsen aber schon noch. „Ich würde gerne den ‚Hamlet‘ von Ambroise Thomas singen. Das würde doch passen. Ein Däne singt einen dänischen Prinz.“