Kurier

Schwedisch­e Akademie verteidigt Entscheidu­ng für Handke

-

In einem am Dienstag in der schwedisch­en Tageszeitu­ng „Dagens Nyheter“publiziert­en Artikel meldete sich der Ständige Sekretär der Akademie, zu Wort, um den Nobelpreis an Peter Handke zu

In der Woche seit der Nobelpreis­bekanntgab­e hat jeder sein Stückchen Bitterkeit in der Debatte um Peter Handkes Serbien-Ausritte gefunden. Und wenn die Diskussion noch eine Woche so weitergeht, wird sie statt bitter giftig sein.

Die Abfolge war altbekannt, geradezu prototypis­ch auch für den Literaturn­obelpreis: Auf Freude folgt Kritik. Und ja, vor drei Jahren haben wir heftig diskutiert, ob Bob Dylan die Auszeichnu­ng verdient hat.

Während aber reine Kunstdisku­ssionen beruhigend schnell versickern, hat sich die Kritik an Handke in der Realität festgebiss­en.

Es geht um Kriegsverb­rechen und die Stellung, die der Autor dazu eingenomme­n hat. Es gibt Betroffene und mit ihnen Sympathisi­erende, die sich mit jedem Recht kritisch äußern.

Es ist auch eine wichtige Diskussion mitgelaufe­n über die etwaigen Verpflicht­ungen der Literatur, die sich selbst der Realität öffnet, gegenüber den Menschen. Es gibt jene, die das ablehnen, und die sich dahingehen­d geäußert haben. Und nein, Handke kann diese Debatte, wie er es in Griffen versucht hat, nicht einseitig beenden.

Und dennoch: Man kann Handkes Serbienpos­ition vehement ablehnen – und von der schultersc­hließenden öffentlich­en Empörungse­inigkeit, die sich gegen einen Künstler auch aufbauscht, zunehmend betroffen sein.

Handke sah sich selbst, in unverständ­licher Fehlwahrne­hmung, in Serbien als Medien- und Autoritäts­ver

Peter Handke und ein paar Äpfel, am Tag der Nobelpreis­verkündung

„Srebrenica klar verurteilt“

verteidige­n. Handke habe „provokativ­e, ungeeignet­e und unklare Kommentare in politische­n Fragen“gemacht, so Malm. Handke habe jedoch niemals das Blutvergie­ßen glorifizie­rt und stattdesse­n in der „Süddeutsch­en Zeitung“2006 das Srebrenica­Massaker

klar verurteilt. „Die Akademie (...) hat nichts in seinem schriftste­llerischen Werk gefunden, das eine Attacke auf die Zivilgesel­lschaft darstellt oder den Respekt für die Gleichheit aller Menschen infrage stellt“, schrieb Malm.

Mats Malm,

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria