Burg erobern“
wird es vor allem darum gehen, jene Spieler zu finden, die Austria Wien auf Sicht weiterhelfen, und darum, eine Mannschaft aufzubauen. Ich möchte ein Team formen, mit dem die Fans eine Freude haben.“
Zwischenzeitlich bekam man von Austria-Fans gar die Frage zu hören, was sich der Ex-WAC-Trainer Ilzer denken muss, wenn er die Erfolge der Wolfsberger sieht. „Nicht, dass es geil wäre, wenn ich jetzt dort Trainer wäre. Ich habe die Entscheidung nicht aus dem Bauch heraus getroffen. Ich hatte klare Argumente für die Austria. Ich bin bei einem Traditionsverein, wo die Leute hungrig nach Erfolg sind. Ich möchte Teil dessen sein, wenn wir die Geschichte in eine erfolgreiche Zukunft lenken.“Hat er im Kader die nötigen Typen dazu? „Ich lerne sie immer besser kennen. Ich muss ja wissen, was kann einer bestmöglich spielen und wie kann ich ihn ergänzen. Bei der Austria war ja schon eine Mannschaft hier.“
Die Veilchen sieht er als weiteres Projekt, als große Herausforderung, der er sich generell gerne stellt. „Ich will auch hier eine Mannschaft auf bauen, wo alle sagen: Das sind wir. Wenn ich mich im kommenden Mai auf die Tribüne setzen kann, und sie spielen das, was wir vorgegeben haben, das wäre gut.“Es wäre vor allem die Bestätigung, dass sein Team funktioniert. Während er beim WAC am Ende nur noch eindimensional denken musste, weil die Mannschaft eine klare Hierarchie hatte, und er in die Rolle des Beobachters schlüpfen konnte, „habe ich hier bei der Austria extrem präsent sein müssen vom ersten Tag an. Die Spieler können viel besser sein, das steckt in ihnen drinnen. Wir müssen Hilfe anbieten.“
Winner and Loser
Und der 41-Jährige verrät, dass ihn die drei Monate bei der Austria zu einem besseren Trainer gemacht haben. Trotz der schwachen Leistungen und der mäßigen Ergebnisse fiel die Kritik an seiner Person schaumgebremst aus. „Ich habe dennoch in kurzer Zeit den Erfolgstrainer Ilzer und den Loser Ilzer erlebt. Vor drei Monaten ist mir mit Wolfsberg eine ganze Stadt auf den Schultern gehangen.“Ganz anders die Situation dann, als die Austria peinlichst in Wattens aus dem Cup köpfelte. „Ich bin aus der Kabine raus, es hat geregnet, es war neblig. Vier Polizisten haben auf mich gewartet, um mich zum Teambus zu eskortieren, den man in einem Maisfeld versteckt hat“, erinnert sich Ilzer an die besondere Erfahrung. Willkommen in Wien. „Das hat mit Wien nichts zu tun. Ich bin kein schlechterer Trainer als beim WAC, im Gegenteil. Ich glaube, dass ich in einigen Bereichen sogar zugelegt habe.“
Zulegen sollte die Austria am Sonntag ab 14.30 Uhr in St. Pölten. „Wir brauchen TopLeistungen. Nur wenn wir konzentriert und kompakt agieren, ist ein Sieg möglich.“Dann hat Ilzer ein echtes Burgtheater.