Smartphone mit Radar und Infrarot
Pixel 4. Google versucht es wieder mit einem neuen Handy. Der KURIER hat es ausprobiert
Googles Geschichte mit Handys ist eine schwierige. Während das Unternehmen für das größte Smartphone-Betriebssystem Android verantwortlich ist, wollte es mit den Geräten der Marke Pixel aus eigenem Hause bis jetzt nicht so recht klappen. 2018 verkaufte man weltweit laut Zahlen der Marktforscher von IDC 4,68 Millionen Stück. Zum Vergleich: Apple lieferte 190 Millionen Stück seiner iPhones aus.
Mit dem Pixel 4 bringt Google nun die neueste Generation der Smartphone-Reihe auf den Markt. Wie gewohnt kommen sie in einer kleinen (5,7 Zoll) und in einer XLVersion (6,3 Zoll).
Design
Während die Konkurrenz aktuell versucht, jeden Millimeter der Handy-Vorderseite mit Display zu überdecken, geht Google einen anderen Weg. Das Smartphone hat einen für heutige Geräte relativ dicken Rahmen um die qualitativ sehr ansprechende Anzeige. Grund sind Sensoren für Funktionen wie Gestensteuerung und Gesichtserkennung.
Die Gestensteuerung mit der Bezeichnung „Motion Sense“ermöglicht, dass man das Handy per Handbewegungen vor dem Display steuert, ohne es zu berühren. So kann man etwa beim Abspielen von Musik durch Winken zwischen Songs hin- und herspringen. Basis dieser Technologie ist ein Radarsensor im Handy. Bei ersten Versuchen des KURIERS funktionierte die Gestensteuerung zuverlässig.
Beim Entsperren geht Google Apples Weg. So wurde beim Pixel 4 der Fingerabdrucksensor ausgemustert und stattdessen eine Gesichtserkennung implementiert. Das „Erlernen“des eigenen Gesichts nimmt rund eine Minute in Anspruch und geht relativ einfach. Das Entsperren per Gesicht dauert dann nur den Bruchteil einer Sekunde und funktioniert dank Infrarot in allen Lichtsituationen - ähnlich wie bei Apple.
Google verspricht übrigens, dass alle biometrischen Informationen nicht online, sondern aus Datenschutzgründen nur lokal am Telefon gespeichert werden.
Kamera
Eines der wichtigsten Features bei den Pixel-Phones ist traditionell die Kamera. Ein Nachtsichtmodus – wie ihn auch die neuen iPhones haben – sorgt für gute Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen. Erstmals ist bei den neuen Pixeln auch zusätzlich ein Tele-Objektiv für optischen Zoom verbaut. Auf ein Weitwinkel-Objektiv, wie es andere Hersteller heute oft integriert haben, hat Google verzichtet.
Fazit
Das Pixel 4 sieht von vorne nahezu veraltet aus, fühlt sich aber dennoch wie ein modernes Smartphone an. Das liegt vor allem an der schnellen Software, der neuartigen Gestensteuerung und dem flotten Entsperren per Gesicht. Das hat aber auch seinen Preis: Das Pixel 4 wird ab 749 Euro verkauft, die XL-Variante kostet 899 Euro. In Österreich ist das Gerät nicht direkt von Google, sondern nur über Zwischenhändler erhältlich.