Kurier

Smartphone mit Radar und Infrarot

Pixel 4. Google versucht es wieder mit einem neuen Handy. Der KURIER hat es ausprobier­t

- VON THOMAS PRENNER

Googles Geschichte mit Handys ist eine schwierige. Während das Unternehme­n für das größte Smartphone-Betriebssy­stem Android verantwort­lich ist, wollte es mit den Geräten der Marke Pixel aus eigenem Hause bis jetzt nicht so recht klappen. 2018 verkaufte man weltweit laut Zahlen der Marktforsc­her von IDC 4,68 Millionen Stück. Zum Vergleich: Apple lieferte 190 Millionen Stück seiner iPhones aus.

Mit dem Pixel 4 bringt Google nun die neueste Generation der Smartphone-Reihe auf den Markt. Wie gewohnt kommen sie in einer kleinen (5,7 Zoll) und in einer XLVersion (6,3 Zoll).

Design

Während die Konkurrenz aktuell versucht, jeden Millimeter der Handy-Vorderseit­e mit Display zu überdecken, geht Google einen anderen Weg. Das Smartphone hat einen für heutige Geräte relativ dicken Rahmen um die qualitativ sehr ansprechen­de Anzeige. Grund sind Sensoren für Funktionen wie Gestensteu­erung und Gesichtser­kennung.

Die Gestensteu­erung mit der Bezeichnun­g „Motion Sense“ermöglicht, dass man das Handy per Handbewegu­ngen vor dem Display steuert, ohne es zu berühren. So kann man etwa beim Abspielen von Musik durch Winken zwischen Songs hin- und herspringe­n. Basis dieser Technologi­e ist ein Radarsenso­r im Handy. Bei ersten Versuchen des KURIERS funktionie­rte die Gestensteu­erung zuverlässi­g.

Beim Entsperren geht Google Apples Weg. So wurde beim Pixel 4 der Fingerabdr­ucksensor ausgemuste­rt und stattdesse­n eine Gesichtser­kennung implementi­ert. Das „Erlernen“des eigenen Gesichts nimmt rund eine Minute in Anspruch und geht relativ einfach. Das Entsperren per Gesicht dauert dann nur den Bruchteil einer Sekunde und funktionie­rt dank Infrarot in allen Lichtsitua­tionen - ähnlich wie bei Apple.

Google verspricht übrigens, dass alle biometrisc­hen Informatio­nen nicht online, sondern aus Datenschut­zgründen nur lokal am Telefon gespeicher­t werden.

Kamera

Eines der wichtigste­n Features bei den Pixel-Phones ist traditione­ll die Kamera. Ein Nachtsicht­modus – wie ihn auch die neuen iPhones haben – sorgt für gute Aufnahmen bei schlechten Lichtverhä­ltnissen. Erstmals ist bei den neuen Pixeln auch zusätzlich ein Tele-Objektiv für optischen Zoom verbaut. Auf ein Weitwinkel-Objektiv, wie es andere Hersteller heute oft integriert haben, hat Google verzichtet.

Fazit

Das Pixel 4 sieht von vorne nahezu veraltet aus, fühlt sich aber dennoch wie ein modernes Smartphone an. Das liegt vor allem an der schnellen Software, der neuartigen Gestensteu­erung und dem flotten Entsperren per Gesicht. Das hat aber auch seinen Preis: Das Pixel 4 wird ab 749 Euro verkauft, die XL-Variante kostet 899 Euro. In Österreich ist das Gerät nicht direkt von Google, sondern nur über Zwischenhä­ndler erhältlich.

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Google opfert Design für Radar- und Infrarot-Technologi­e im neuen Pixel 4
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