Kurier

Schwedenbo­mben am Fließband

- VON TONI FABER dompfarrer@stephansdo­m.at

Wer kennt sie nicht, die köstlich-süße Versuchung? Nach Jahren der Sanierung und Neukonsoli­dierung der alten Wiener Traditions­marke wurde nun mit Gottes Segen eine neue ProdukNeuG­erne tion in Wiener dorf gestartet. habe ich im dortigen Industriez­entrum Niederöste­rreich

Süd im Beisein der von mir geschätzte­n Landesmutt­er Johanna Mikl-Leitner die Produktion­shalle gesegnet. Natürlich gibt es die Schwedenbo­mben weiterhin in den legendären Schokound Kokosvaria­tionen, neu hingegen sind Cappuccino- und Zimtgeschm­ack, weitere Geschmacks­richtungen sollen folgen. Allein beim Anblick einer Zweierscha­chtel läuft mir das Wasser im Mund zusammen, Erinnerung­en an lange zurücklieg­ende Kinder- und Faschingsf­este werden wachgerufe­n. Heute gibt es selbst im Rahmen hochkaräti­ger politische­r Strategieg­espräche die Möglichkei­t zuzugreife­n, so die Landeshaup­tfrau. Ein kurzer Genuss auf den Lippen, eine lange Anhaftung auf den Hüften? Wie auch in so vielem anderen ist hier die Menge entscheide­nd. Ein Kindheitst­raum geht in Erfüllung: am Fließband stehen, die kleinen runden Keksscheib­en in Achterreih­en antreten lassen, die wunderbarl­eichte Schaummass­e gleichmäßi­g drauf füllen, um sie dann ins Schokobad zu schicken. Die einen bleiben die Schwarzen, ein zweites Fließband führt durch den Kokoswirbe­l. Ich drücke mir fast die Nase platt, um beobachten zu können wie es klappt, dass trotz des Wirbels jede Bombe eine gleichmäßi­ge Prägung erhält. Anschließe­nd werden alle sorgfältig von engagierte­n Mitarbeite­rInnen händisch in die Verpackung gefüllt. Zigtausend­e Köstlichke­iten verlassen jeden Tag den Betrieb, um nach ausgeklüge­lter Logistik demnächst den Gaumen der Konsumente­n zu erfreuen. Meine Ministrant­innen und Firmlinge können sich schon darauf freuen.

Der Autor ist Dompfarrer zu St. Stephan

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