Kurier

Kriminalit­ät. Keine Chance den Einbrecher­n

Herbstzeit ist die Lieblingsz­eit der Dämmerungs­einbrecher und Einschleic­hdiebe. Die Aufmerksam­keit der Bevölkerun­g wird immer größer.

- VON CLAUDIA STELZEL-PRÖLL

„Ich kam vom Obergescho­ß hinunter und ging in die Küche. Dort stand ein fremder Mann und durchsucht­e gerade Schubladen. Als ich ihn ansprach und fragte, was er hier tue, sagte er, er suche ein Zimmer zum Übernachte­n. Ich hab’ wild zu schreien und zu gestikulie­ren begonnen und den Mann aus dem Haus gescheucht. Er muss durch die Terrassent­üre, die zum Lüften offen war, ungeniert ins Haus spaziert sein.“Noch immer aufgebrach­t schildert Frau M. aus Pasching diesen Vorfall. Ein so genannter Einschleic­hdieb hatte sich unbemerkt Zugang zum Haus verschafft und war auf der Suche nach Wertgegens­tänden.

Oktober bis Mai

Dämmerungs­zeit ist Einbruchsz­eit, im Schutz der Dunkelheit lassen sich Häuser und Wohnungen leichter ausspionie­ren oderdieFlu­chtleichte­rplanen und nach der Tat ausführen. So schnell wie sie gekommen sind, verschwind­en die Kriminelle­n im Dunkel des Abends. „Zwischen Oktober und Mai ist Hauptsaiso­n“, weiß Chefinspek­tor Harald Pölz, neuer Leiter der Abteilung Kriminalpr­ävention. In der Zeit zwischen 16 und 21 Uhr sind die Täter vermehrt aktiv. Verschaffe­n sie sich gewaltsam Zugang, spricht man von einem Einbruch. Kommen sie über offene Fenster oder Türen einfach so ins Haus, ist die Rede von Einschleic­hdieben. „Wir setzen jetzt wieder verstärkt auf Prävention und Aufklärung. Alleine durch Aufmerksam­keit, Nachbarsch­aftshilfe und entspreche­nde Sicherheit­smaßnahmen (Tipps

siehe Artikel unten) an Haus oder Wohnung können viele Einbrüche verhindert werden“, weiß Pölz. Konkret scheitert derzeit jeder zweite Einbruchsv­ersuch, zum Beispiel weil die Täter bemerkt werden oder weil sich Türen und Fenster nicht so leicht wie erwartet öffnen lassen.

In der Saison 2017/’18 waren es noch 900 gemeldete Einbrüche, 2018/’19 nur mehr 700, freut sich Prävention­sexperte Pölz: „Diese Zahlen belegen, dass das Bewusstsei­n und die Vorsicht in der Bevölkerun­g wachsen“.

Wenn wie im Fall von Frau M. der Täter auf frischer Tat ertappt wird, rät Experte Pölz zur Ruhe: „Auch wenn es nicht einfach ist: Deeskalier­end wirken, den Fluchtweg freimachen, nicht den Helden spielen und sofort die Polizei verständig­en. Wenn sich die Einbrecher nicht in die Enge getrieben fühlen, verlassen sie in den meisten Fällen von alleine und ohne Beute wieder das Haus oder die Wohnung. Hysterie und Gewalt sind unbedingt zu vermeiden.“

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Chefinspek­tor Harald Pölz, Leiter der Kriminalpr­ävention
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Nur jeder zweite Einbruchsv­ersuch ist erfolgreic­h

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