Es wäre hochverdient
St. Pölten muss gar nicht Bilbao werden. Es braucht keinen Prunkbau wie das Guggenheim, damit eine Stadt jenen Dreh schafft, den so viele versuchen: weg von längst überkommenen (Selbst-)Bildern hin zu Zukunftsthemen wie Kreativität, Kunst, Kultur, Bildung. Linz hat es vorgemacht, wie man sich dank Kulturhauptstadt-Status ein neues Image, insbesondere aber auch eine neue Selbstsicht verpasst. Und in St. Pölten passiert, das muss sich auch bei vielen Österreichern erst rumsprechen, schon lange erfreulich viel Kultur. Weit mehr, als in vielen anderen bisherigen oder aktuellen EU-Kulturhauptstädten. St. Pölten 2024 wäre hochverdient und eine willkommene Ausdifferenzierung der Ostschwere des Landes, ein zweiter urbaner Ruck. Und es wäre unter den Kandidaten die nachhaltigste Erzählung: Hauptstadt ist dort, wo auf Kultur gesetzt wird.