Nicht nur ein Symbol
Weltspartag. Sparbuch nach wie vor Nummer 1
Raiffeisen-Manager Hameseder über den Weltspartag.
Trotz des Zinsentiefs halten die Österreicher am Sparbuch fest. Und auch an der Tradition, am Weltspartag ihre Bankfiliale zu besuchen. Je nach Umfragen steuerten dieses Jahr zwischen 1,2 und 1,5 Millionen Kunden ihre Hausbank an. Nicht zuletzt auch aufgrund der Geschenke für die Kinder.
Bei Raiffeisen NÖ-Wien gab es etwa ein MemorySpiel, ein Buntstift-Set und natürlich die Biene „Sumsi“samt Spardose. „Sumsi“stehe symbolisch auch für die Aktion „Hektar für Nektar“, wie Martin Hauer, Vorstandsdirektor (Retail und Verbundservices) erklärte. Die Aktion soll das Aussterben der Bienen verhindern und wird von Raiffeisen unterstützt.
Anlässlich eines Empfangs für „Wegbegleiter und Kunden“in der Raiffeisen Wien-NÖ-Zentrale im zweiten Wiener Bezirk betonte Hauer, dass Sparen trotz des derzeitigen Zinsniveaus noch immer „einen hohen gesellschaftlichen Wert“besitze.
Verantwortung
Für Erwin Hameseder, Obmann der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, ist der Weltspartag deshalb nach wie vor „ein sehr wichtiger Tag“. „Denn Spargesinnung hat mit Vorsorge und damit auch mit gesellschaftlicher Verantwortung zu tun.“Dass der Weltspartag noch immer sehr oft mit Raiffeisen assoziiert werde, hat laut Hameseder mit der „starken regionalen Verankerung“von Raiffeisen zu tun. Hameseder kann sich übrigens noch an sein erstes Weltspartagsgeschenk erinnern: eine Sparbüchse. Bekommen hat er sie in der damaligen „Raiffeisenkasse“im heimatlichen Mühldorf. Also dort, wo im Dezember 1886 die erste „Raiffeisenkasse“in Österreich gegründet wurde.
Nummer eins
Das Sparbuch ist nach wie vor die Nummer eins für die Österreicherinnen und Österreicher. Gründe dafür sind die rasche Verfügbarkeit und das kaum vorhandene Risiko. Laut Nationalbank liegen bei österreichischen Banken über 260 Milliarden Euro auf gering verzinsten Produkten. Um 27 Prozent mehr als noch 2009. Wertpapiere machen nur einen geringen Anteil aus. Der Anteil von Fonds beträgt 4,3 Prozent, die Veranlagung in Aktien beträgt gar nur 3,7 Prozent des Geldvermögens. Grund: Wertpapiere gelten vielen Menschen als zu risikoreich.
Weshalb so manche Gäste beim Raiffeisenempfang für frühzeitige Finanzbildung in den Schulen plädierten. „Kinder sollten nicht nur lernen, wie sie mit dem Taschengeld haushalten sollen, sondern auch, was zum Beispiel Zinsen sind und was Schulden bedeuten“, so die Expolitikerin Maria Rauch-Kallat.
Apropos Schulden: Neben zahlreichen prominenten Gästen war auch Wiens Finanzstadtrat Peter Hanke zu Gast im Raiffeisenhaus. Er hat unlängst angekündigt, ausgerechnet im kommenden Wahljahr die Schulden in Wien reduzieren zu wollen. Mit dem Weltspartag habe das freilich nichts zu tun, so Hanke, sondern „mit der Verantwortung gegenüber den Steuerzahlern“.