Bestattung aus 700 Meter Höhe
Geübt hat Robert Miedler das Ausstreuen der Asche aus dem Flugzeug mit Mehl. „Denn einfach aus dem Fenster leeren kann man sie nicht, sonst zieht der Sog die Asche zurück ins Flugzeug“, meint der Pilot. Stattdessen wird sie über ein eigens dafür konstruiertes Rohr aus dem Fenster verstreut. „Das Gefühl, den Angehörigen oder dem Verstorbenen den letzten Wunsch erfüllt zu haben, berührt einen selbst. Da ist man schon mal den Tränen nahe.“
Für die Firma Naturbestattung Zadrobilek (Bezirk Mödling) bietet Robert Miedler Flugbestattungen an. In Österreich ist es verboten, die Asche eines Verstorbenen in der Luft zu verteilen, deswegen geschieht das über einem Waldstück in der Slowakei.
Miedler geht mit einem Bestatter und den nächsten Angehörigen in die Luft. Der 56-Jährige steuert zwar „nur“das Flugzeug, die Bestattung geht ihm aber trotzdem nahe: „Manche sind völlig versteinert oder weinen, andere sind erleichtert. Einmal hatte ich zwei Kinder an Bord, die mussten sich die ganze Zeit übergeben, es war ein windiger Tag. Aber sie wollten dem verstorbenen Vater unbedingt den letzten Wunsch erfüllen. Zurück am Boden ist dann die ganze Last von ihnen abgefallen.“Die Angehörigen bekommen anschließend eine Karte des 100 Hektar großen Waldes und können diesen jederzeit besuchen.
Miedler selbst kann sich übrigens gut vorstellen, eines Tages auch in der Luft verstreut zu werden: „Von meinen Fliegerfreunden verbotenerweise über meiner Heimat, dem Attersee, das wäre schön.“
Der Ziviltechniker absolvierte hobbymäßig die Ausbildung zum Berufspiloten