Pubertät und Protest
Netflix. Die deutsche Mini-Serie übersetzt Morton Rhues „Die Welle“in die Gegenwart
Wie weit würdest du für deine Ideale gehen?
Diese Frage stellen sich die Protagonisten der Serie „Wir sind die Welle“(ab heute, Freitag, bei Netflix). Die Handlung basiert sehr lose auf Morton Rhues Jugendbuchklassiker „Die Welle“: Darin beschrieb der Lehrer ein Experiment, in dem er Schülern zeigen wollte, wie schnell ein faschistisches System entsteht. Die Geschichte wurde u. a. 2008 mit Jürgen Vogel als Film adaptiert. Im Gegensatz zur Vorlage ist es in der Netflix-Serie kein Lehrer, der die Bewegung „Die Welle“anführt, sondern ein Schüler. Tristan, der geheimnisvolle Neue, spricht fließend Arabisch, spielt Klavier und weiß aber auch, wie man einen Molotowcocktail bastelt. Er versammelt schnell ein paar Außenseiter um sich, die an seinen Lippen hängen, wenn er gegen den Kapitalismus wettert.
Gewisse Parallelen zu „Fridays for Future“sind da, doch „Die Welle“geht wesentlich radikaler vor: Bald planen die Jugendlichen Aktionen gegen Großkonzerne, Umweltsünder und eine Partei, die der AfD verdächtig ähnelt. Die Serie dreht sich aber vor allem um die Dynamik zwischen den fünf Freunden, um Liebe und ums Erwachsenwerden. Spannend erzählt, die Botschaft erschließt sich jedoch nicht ganz.
Wir sind die Welle. Mini-Serie. 6 Episoden. Mit Luise Befort, Ludwig Simon, Stephan Grossmann. Ab 1. November bei Netflix verfügbar. Drama-Serie. Das hochgelobte Porträt der New Yorker LGBT-Community geht in die nächste Runde: Staffel 2 macht einen Zeitsprung in die 90er, Madonnas Hit „Vogue“bringt die Ballroom-Szene in den Mainstream und Blanca will die neue Sichtbarkeit sinnvoll nutzen. Bei Netflix.
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Atypical – Staffel 3
Coming-of-Age-Serie. Für den jugendlichen Autisten Sam geht es in der neuen Staffel aufs College. Das bedeutet für ihn und auch für seine Familie eine Umstellung. Ab heute (Freitag) bei Netflix.