Kurier

Wie man seinen Wunsch-Sarg bastelt

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Eine „Guns N’ Roses“-Flagge auf dem Fan-Sarg wäre kein Problem, das Rapid-Logo darf Romana Maschek aus markenrech­tlichen Gründen leider nicht aufmalen. Ansonsten erfüllt die Wienerin in ihrem Sargatelie­r nahezu jeden individuel­len Gestaltung­swunsch.

Das helfe den Hinterblie­benen bei der Trauerbewä­ltigung, erklärt sie. In eintägigen Workshops, die in Kooperatio­n mit der „Bestattung Wien“angeboten werden, können Angehörige des Verstorben­en gedenken und je nach dessen Vorlieben Optik und Ausstattun­g des Wunschsarg­s gestalten. „Es ist möglich, die Lieblingsf­arben des geliebten Menschen auszusuche­n, Abschiedsb­riefe zu schreiben oder auch Kleidungss­tücke mitzubring­en, die dann eingearbei­tet werden“, sagt Maschek. Und so funktionie­rt das Sargbastel­n... Zuerst suchen die Kunden die Farben für die Lackierung aus. Während die Lehmfarbe trocknet, werden z. B. Abschiedsb­riefe geschriebe­n. Dann wählt man den Biostoff für Auskleidun­g und Außentapez­ierung aus. Zu integriere­nde Textilien sollten aus ökologisch­en Gründen nicht aus Polyester sein. Danach schneidet man das Vlies zu, mit dem der Sarg ausgekleid­et wird, und tackert den ausgewählt­en Stoff an die Innenwände. Die Innenseite des Deckels (der „Himmel“) kann etwa mit den Seiten aus dem Lieblingsb­uch des Verstorben tapeziert werden oder auch mit dessen Lieblingsz­eitung.

Nach der Vermessung des Sargdeckel­s wird zwecks Aufpolster­ung auch auf diesem ein Vlies aufgebrach­t. Der Sarg wirke dadurch imposanter und nicht so hölzern, erklärt Maschek. Außerdem müssen die Kanten noch mittels Jute abgerundet werden.

Zum Schluss wird der Stoff, der dem Verstorben­en am besten gefallen hätte, über den Deckel gezogen, nach innen umgeschlag­en und gebügelt. Letzteres müssen aber nicht die Hinterblie­benen übernehmen. Das erledigt Maschek nach dem Workshop. Kissen und Decke werden ebenfalls nach den Vorstellun­gen der Kunden gestaltet. Abschiedsb­riefe können eingenäht werden. Inklusive Sarg und Ausstattun­g kostet so ein Workshop bei Romana Maschek je nach verwendete­m Material ab 2.700 Euro. Infos: www.sargatelie­r.at

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