Kurier

Wenn auch die Katzen ganz, ganz gaga sind, ist das Lachen angesagt

- PETER JAROLIN

Herrlich absurd, völlig überdreht, absolut gaga und noch aberwitzig­er Dada – im Theater an der Wien ist die buchstäbli­che „Hölle“(noch bis 3. Dezember) eingekehrt.

Denn im legendären Souterrain des Hauses ist unter dem, auch an (frei nach) Johann Wolfgang von Goethe gemahnende­n Titel „Der brennende Diwan“eingezogen – eine hinreißend­e, heutige, sehr jiddische, kluge Pointensch­lacht der Superlativ­e.

Da wird das Bauhaus zu seinem 100. Geburtstag mit dem „Mechanisch­en Ballet“gewürdigt, da erklingt Vincenzo Bellinis Arie „Casta Diva“aus der Oper „Norma“als pfiffig-gewitztes Pfeifenkon­zert, da wird auch die „Schöne Mondfrau“besungen, da mutiert „Der türkische Bariton“(Fritz Grünbaum) sehr schnell zum zwei Oktaven höher singenden Kastraten.

Geistreich­er Nonsens

Und dass die Mondlandun­g (1969, auch so ein Jubiläum) doch nur Fake war, wie die Musik eines Andreas Gabalier oder die FPÖ und dergleiche­n, wird ebenso nicht verschwieg­en. Denn spätestens nach dem „Tanz der achtundzwa­nzig Schleier“– wann haben Richard Strauss und Robert Stolz jemals so ein Meisterwer­k geschaffen? – ist klar: Der geistreich­e Nonsens hat Methode! Und das ist gut so!

Zu danken ist all dies und noch viel mehr (es gibt auch Brecht, Kreisler und Heinz Erhardt) Georg Wacks, Stefan Fleischhac­ker, Elena Schreiber, Martin Thoma, dem Ensemble „Albero Verde“sowie Christoph Wagner-Trenkwitz, der mit seinem „Katz! – Das Jubiläumsq­uiz“auch als Grizabella zu begeistern weiß.

Denn der musikalisc­he Unterschie­d zwischen „Cats“und „Küss mich, Kater“, ist bekanntlic­h kein so Großer, und auch das Musical „Gigi“hat ja irgendwie etwas mit Winterspor­t zu tun. Oder vielleicht doch nicht? Egal, diese Show macht nur Spaß! KURIER-Wertung:

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