Ivo Pogorelich: Beethoven
Klassik. Er zählt zu den großen eigenwilligen Stars der klassischen Musik, hat sich im Laufe seiner langen Karriere auch zu einem Schrecken der Intendanten (Stichworte: Absagen und Extravaganz) gemausert und seit 20 Jahren keine Studioaufnahme mehr gemacht. Nun aber ist Ivo Pogorelich zumindest auf Tonträger (Österreich-Konzerte gibt es vorerst keine) wieder präsent. Und zwar mit Werken von Ludwig van Beethoven und Sergej Rachmaninow. Und dabei zeigt sich der Pianist einmal mehr als großer Individualist. So brilliert Pogorelich bei den Beethoven-Sonaten Nr. 22 und 24 mit kristallinem, manchmal hartem Klang und den ihm eigenen Tempoverzögerungen. Die zweite Klaviersonate von Sergej Rachmaninow (op. 36) modelliert er trotz aller Monumentalität feinfühlig aus; die für ihn typischen Manierismen gibt es naturgemäß auch.
Dennoch eine feine, hörenswerte Einspielung nicht nur für Fans.
Keb’ Mo’: Moonlight, Mistletoe & You
Christmas & Blues. Der Advent steht vor der
Tür: Der vierfache Grammy-Gewinner präsentiert sein erstes Weihnachtsalbum – sieben neue Songs und drei Cover – leicht, ein bisschen seicht, eine auf heile Welt und Harmoniebedürftigkeit ausgerichtete CD – mit wenigstens einem verhalten kritischen „Christmas Is Annoying“.
The Ramsey Lewis Trio: More Sounds of Christmas
Christmas & Jazz. Ein Weihnachtsklassiker von 1964, jetzt wieder zu haben: „Snowbound“ist noch in Streicher gehüllt, aber beim Swing von „Rudolph the Red-Nosed Reindeer“oder „Jingle Bells“bleibt garantiert kein Auge trocken.
Macheiner: Sehnsucht nach mehr
Austropop. Dem singenden Friseur bzw. frisierenden Sänger aus Kitzbühel gelingt ein sehr charmantes, zeitloses Austropop-Album mit geschmeidig ins Ohr schlüpfenden Melodien und poetischen, große Gefühle nicht scheuenden Texten. Auf zwei Liedern gastiert Macheiners großer Held Wolfgang Ambros.
Die Letzten ihrer Art
Hörbuch. Der dritte und bisher beste Teil des „Klima-Quartettes“der Norwegerin Maja
Lunde. Nach Bienen und kostbarem Wasser kommen jetzt die Przewalskipferde, die vom Aussterben bedroht gewesenen Urpferde der Mongolei. Sechs Schauspielerinnen und Schauspieler lassen die Romanfiguren auf drei Zeitebenen leben.