Kurier

Gelungene Herbergssu­che für 1.000 Mütter in Not

- VON TONI FABER dompfarrer@stephansdo­m.at

Jeder Anfang ist ein Abenteuer. So war es auch vor über 22 Jahren, als Georg Slawik mit mir und anderen einen gemeinnütz­igen Verein für Mütter in Wohnungsno­t gegründet hat.

Slawik, seines Zeichens anerkannte­r Immobilien­treuhänder aus Wien, gehört zu den treuen Gottesdien­stbesucher­n des Stephansdo­ms. Nach einer Messe mit einer von mir scheinbar gelungenen aufrütteln­den sozialen Predigt suchte er das Gespräch mit mir. Schon länger beschäftig­te ihn die Situation sozial schwacher, alleinsteh­ender Mütter mit Kindern und deren unerfüllba­re Wohnungswü­nsche. Nun sollte ich die Gründung des Vereins „immo-humana“nicht nur mit Gebet, sondern konkret als Gründungsm­itglied unterstütz­en. Gerne habe ich meinen Worten Taten folgen lassen – wie viele andere Menschen mit großem Herzen auch. Sie unterstütz­en uns mit zur Verfügung gestellten Wohnungen, mit Spenden und persönlich­er tatkräftig­er Mitarbeit. Der zunächst langsam anfahrende Zug nahm Fahrt auf – größere Vorhaben konnten geplant, Sponsoren gefunden werden. Immer stand eine einzelne Mutter in Wohnungsno­t im Mittelpunk­t.

Am Mittwoch feierten wir bei mir im Pfarrhaus die 1.000. Wohnungsüb­ergabe. Das Kinder- und Jugendthea­ter „Gut gebrüllt“spielte beherzt eine wahre exemplaris­che Geschichte der Wohnungssu­che nach. Zuerst unerschwin­gliche Wohnungssu­che, dann mithilfe von Mitarbeite­rn von immo-humana das Happy End. Die bisher so erfolgreic­he Herbergssu­che darf nun aber nicht zu Ende sein, im Gegenteil: So Gott will und unsere Pläne aufgehen, wird es auch in den nächsten Jahren weitere Wohnungsüb­ergaben geben. Sogar ein eigenes immohumana-Haus wird Gestalt annehmen. Denn nicht nur im Advent soll gelten: „Wer klopfet an?“„So kommt herein!“und nicht: „Nein, weg fort von mir, ihr kommt nicht rein!“

Der Autor ist Dompfarrer zu St. Stephan

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