Kurier

Wahre Geschichte!

- VON NADJA MALEH

Warum bin ich ein Magnet für absurde Erfahrunge­n? Also ganz von vorne: Ich habe im Oktober ein Firmentrai­ning im Burgenland geleitet. Ich liebe es, Menschen in ihr kreatives Potenzial hineinzube­gleiten! So weit, so gut. In der Pause sitzen wir alle draußen im sonnigen Garten des Seminarhot­els und trinken Kaffee. Ich will gerade einen Schluck nehmen und plötzlich – Auaa! Wespenstic­h in meine Zungenspit­ze. Ist die blöde Wespe, offenbar benebelt von der Herbsthitz­e, in einem unbemerkte­n Moment in meine Kaffeetass­e getaumelt. Gott sei Dank habe ich das Viech nicht geschluckt, sonst gute Nacht! Ich hatte also großes Glück im Unglück!! Die Zunge schwillt sofort an und schmerzt, ich tu gleich Eis drauf, mir geht’s soweit gut. Der sympathisc­he Notarzt aus dem Ort kommt an und meint tiefenents­pannt: „Na ja, Sie sind zumindest nicht tot.“Darauf ich: „Nein, außer das hier ist der Himmel und Sie Petrus.“Dann mit der Rettung ins nächstgele­gene Krankenhau­s. Ich bekomme eine Histamin-Infusion von einer lieben, aber toughen Krankensch­wester. Auf meine Frage nach einem Schmerzmit­tel meint sie mit ungarische­m Akzent: „Ich hattä große Operation ohne Narkosä, wollen Sie wirklich Schmärzmit­tel DÄSWÄGÄN??!“Will ich nicht, will auch tough sein. Ich schleppe mich zur nächsten Busstation. Er kommt, ich steige ein und sehe: Der Busfahrer ist Elvis-PresleyImi­tator! Mit Tolle, Koteletten und Sonnenbril­le. Er erkennt mich: „Hui, a Berühmthei­t foahrt do mit mir!“. Meine geschwolle­ne Zunge macht eine Antwort unmöglich, ich lächle gequält. Zwei Minuten Stille. Dann: „Mir san do!“Endlich im Zug nach Hause. Die nächsten Tage dann eine riesige Zunge, ich zuzle UND hölzle beim Sprechen!

Die Conclusio: Ich bin ein Glückspilz! Und ich weiß jetzt, dass Elvis Presley noch lebt und Busfahrer im Burgenland ist! Alle Kolumnen sind auch online auf kuriermits­chlag.at.

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