Kurier

Stauraum statt urbaner Erlebnisra­um

- VON JOSEF ERTL josef.ertl@kurier.at

Elf Türme, bis zu 65 Meter hoch, 2.500 Tiefgarage­nplätze, 5.500 Menschen, die dort wohnen und arbeiten: Das Projekt, das die Post für ihr ehemaliges Verteilzen­trum beim Linzer Hauptbahnh­of vorgelegt hat, ist beeindruck­end.

Diese Investitio­n hat zur Folge, dass sich in zehn Jahren in diesem Stadtteil noch viel mehr abspielen wird als heute. Dabei gerät der Hauptbahnh­of, dessen Umbau 2004 wirklich gelungen ist, mit 42.000 täglich Durchgangs­reisenden heute schon oft an die Grenzen seiner Kapazität. Das Zufahren mit dem Auto ist schwierig, die Straßenbah­n ist zu den Stoßzeiten überlastet. Künftig soll die Mühlkreisb­ahn nach ihrer Runde durch die Stadt hier enden. Ebenso der Tunnel des Westrings. Linz wird bald auf 230.000 Einwohner wachsen, die Zahl der Einpendler nimmt zu. Im Sinne des Klimaschut­zes sollen die Autofahrer noch viel stärker auf die Bahn umsteigen. Aber wo sind die Parkplätze mit leistbaren Gebühren? In Wels hat die ÖBB für die Pendler ein Parkhaus errichtet, das mit günstigen Tarifen zum Bahnfahren einlädt. Es wurde vom Start weg mit großem Erfolg angenommen. Linz braucht Ähnliches. Um eine erfolgreic­he Mobilität der Zukunft mit möglichst geringem CO2-Ausstoß zu gewährleis­ten, braucht es vernetztes Denken und die Zusammenar­beit aller. Sonst haben wir statt dem versproche­nen „urbanen Erlebnisra­um“einen weiteren Stauraum.

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