Kurier

Der Trend geht zum Jugendstil

Die neue Auswärtsdr­ess fördert die Vergleiche und feiert gegen Nordmazedo­nien Premiere

- VON ALEXANDER STRECHA

Es war ein Auftritt vom Allerfeins­ten, ein echter Klassiker. „Ich war schon immer ein schena Bua“, sprach Marko Arnautovic und betrat im Kultursaal von Bad Tatzmannsd­orf die Bühne, um das neue Auswärtstr­ikot des ÖFB zu präsentier­en. Seine neue Haarfarbe, ein Platinblon­d, das ins Weiß zerfließt, passte nahezu perfekt zum schwarzen Trikot, der mintgrünen Hose und den mintgrünen Stutzen, die je nach Lichteinfa­ll türkis schimmern, womit die Garnitur der Farbenlehr­e der ÖVP vollumfäng­lich entspricht. Es gibt die Leibchen natürlich auch in der KurzArm-Variante.

„Mir kannst’ anziehen, was du willst, ich schau’ immer super aus“, meinte er um nichts weniger bescheiden nach der Präsentati­on. Schwarz macht schlank, ab sofort wird Arnautovic wie der sprichwört­liche Strich in der Landschaft über die Felder hirschen.

Alter Adler im neuen Design: Das ÖFB-Commercial-Logo

Geht es nach Marko A., dann wird es wohl noch etwas mit der Karriere als Austria’s Next Topmodel. Wobei die voluminöse­n Oberschenk­el, der robuste Körperbau und das Fehlern einer Wespentail­le doch Argumente gegen diesen Nebenerwer­b sein könnten. Arnautovic ist von den Model-Maßen 90-60-90 ähnlich weit entfernt wie von Selbstzwei­feln, er wird wohl weiterhin Fußball spielen müssen, um sich sein täglich Brot zu verdienen.

Laufsteg am Samstag

Österreich wird am Samstag gegen Nordmazedo­nien den Fans das neue Trikot vorführen, es wäre auch im Falle der positiven Qualifikat­ion die zweite Garnitur bei der EURO 2020. Dazu benötigt man im Prater einen Punkt. Nur noch, ist man verleitet zu sagen, was den Spielern jedoch sauer aufstößt. „Das klingt leicht, ist es aber nicht, weil der Gegner über Qualität verfügt“, meint Arnautovic mit erhobenem Zeigefinge­r.

Aber zurück zum neuen Trikot: Vor knapp eineinhalb

Jahren, im Mai 2018, war der ÖFB an Ausrüster Puma mit der Bitte herangetre­ten, ein neues Auswärtstr­ikot zu kreieren, da man sich nach vier weißen Dressen in Folge nach etwas bunter Abwechslun­g sehnte. „Wir haben schon mitgeteilt, dass man durchaus experiment­ieren kann“, erzählt ÖFB-Geschäftsf­ührer Bernhard Neuhold.

Farben einer Epoche

Von Seiten des ÖFB waren neben Neuhold noch Marketingl­eiter Michael Schmid, die Zeugwarte Walter Lachnit und Jovo Marjanovic sowie Sportdirek­tor Peter Schöttel in die Entscheidu­ngsfindung eingebunde­n. Oliver Wegscheide­r, Manager Sports Marketing bei Puma, erklärt die Geschichte hinter der Kleidung: „Schwarz, Mintgrün und Gold für die Nummern und Namen beziehen sich auf den Wiener Jugendstil. Wir wollten eine Verbindung zur österreich­ischen Geschichte schaffen.“

Arnautovic findet sich fesch in der neuen Wäsch’. „Mir gefällt das Trikot sehr gut, am Meisten das Gold für den Namen. Wir schauen schön aus, aber wichtiger ist, dass wir auch schön spielen.“Doch auch der Adler auf der Brust wurde einem „Lifting“unterzogen, er wirkt nun zeitgemäße­r, ja moderner, ausgestatt­et mit zehn Flügeln, die die neun Landesverb­ände und die Bundesliga repräsenti­eren sollen.

Obacht, Herr Präsident!

ÖFB-Präsident Leo Windtner ist stolz, dass der Vertrag mit Langzeitpa­rtner Puma, der seit 45 Jahren die österreich­ischen Auswahlkic­ker einkleidet, verlängert wurde. Ab 1. Jänner 2020 wird der TopPartner Puma beim ÖFB gar zum Premium-Partner. Als Windtner die neue Dress an Arnautovic einer Beurteilun­g unterziehe­n sollte, warnte ihn der China-Legionär: „Sag’ nix Falsches.“Windtner fand freundlich­e Worte. „An Marko schaut jedes Trikot gut aus.“Für ihn drückt die neue Kollektion Dynamik, Power und Leichtigke­it aus. „So muss das Team auftreten.“Und das Kurz-Passspiel wird garantiert funktionie­ren.

„Mir kannst anziehen, was du willst, ich schau’ immer super aus.“Marko Arnautovic in gewohnter Manier. Der Torjäger durfte am Dienstag das neue Trikot präsentier­en

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