Kurier

Gebt den neuen Dressen eine Chance!

Konzentrie­rt und angespannt statt locker und lässig

- VON MARIA ZELENKO maria.zelenko@kurier.at

„Da sieht ja oben ohne noch besser aus“und „Ist das hässlich“– die Fan-Reaktionen zum neuen Auswärtstr­ikot unserer Nationalel­f hätten auf kurier.at durchaus positiver ausfallen können. Bis Redaktions­schluss hatte ein Großteil der kurier.at-Leser mit einem „Nein“auf die Frage geantworte­t, ob der neue Look gefalle. Schade eigentlich.

Innovativ und kreativ wollte man bei den neuen Dressen arbeiten, hieß es vonseiten des ÖFB. Neu ist der Wiener Jugendstil als Inspiratio­nsquelle in der Modewelt zugegebene­rmaßen nicht: Immer wieder erscheinen Kollektion­en, die von der kunsthisto­rischen Stilrichtu­ng inspiriert sind. Dass sie sich optisch auf Sportdress­en wiederfind­et, ist ungewöhnli­ch – jedoch nicht schlecht gelungen. Ein Hingucker ist die neue Arbeitsbek­leidung der Nationalel­f allemal: Schwarz trifft auf Mintgrün, dazu Akzente in Gold. Abgesehen vom löblichen Spagat zur österreich­ischen Geschichte, lohnt übrigens auch ein Blick auf die Farbenpsyc­hologie. Schwarz wirkt auf das Gegenüber, also die gegnerisch­e Mannschaft, kraftvoll. Grün wird ein ausgleiche­nder Effekt auf den Träger nachgesagt. Ausgefalle­ner Look hin oder her, Marko Arnautovic traf es bei der Pressekonf­erenz auf den Punkt: „Wir schauen sehr schön aus, aber wir müssen auch sehr gut spielen.“

Nationalte­am. Der Dienstag war verregnet in Bad Tatzmannsd­orf. Österreich­s Nationalte­am absolviert­e dennoch die erste volle Einheit in der Vorbereitu­ng auf das Spiel am Samstag gegen Nordmazedo­nien. Nur beim Aufwärmen lief der obligatori­sche Schmäh, danach wirkte das Geschehen viel konzentrie­rter. „Wir alle wissen um die Situation“, bestätigt Marcel Sabitzer den Eindruck. Vor allem Teamchef Franco Foda habe ihnen klar gemacht, dass die Zügel jetzt nicht lockerer sitzen dürften. „Er ist während der ganzen Qualifikat­ion seiner Linie treu geblieben“, sagt Sabitzer. Warum sollte man knapp vor der Ziellinie noch etwas ändern?

Marko Arnautovic beschreibt die aktuelle Ausgangspo­sition in einem Bild. „Die Tür steht schon halb offen. Jetzt müssen wir sie ganz auftreten und hindurchge­hen.“Mit der Aussage, dass man „nur“einen Punkt für das EM-Ticket holen müsse, kann der China-Legionär gar nichts anfangen. „Weil es respektlos ist gegenüber dem Gegner. Außerdem hatten wir gegen Nordmazedo­nien trotz vieler Chancen zwischenze­itlich Probleme. So leicht wird das nicht.“

Der Taktgeber: Teamchef Franco Foda bei der Arbeit

Ähnlich sieht es Marcel Sabitzer, seit Monaten in einer Hochform. „Das freut mich, es spielt sich eben einfacher mit Selbstvert­rauen. Ich bekomme von den Trainern das Vertrauen, und dann tut es gut, wenn man es zurückzahl­en kann.“Für den Leipzig-Legionär hätte eine erfolgreic­he Qualifikat­ion am Samstag eine ganz besondere Bedeutung. „Es würde mir viel mehr bedeuten als die erstmalige Qualifikat­ion für die Endrunde 2016, weil ich damals viel weniger Einsätze hatte und auch weniger Vertrauen erhielt. Diesmal habe ich dann in der Quali alle Spiele gemacht und auch Leistung gezeigt.“

Öfter hatte er in der Vergangenh­eit schon erwähnt, dass er im Team lange Zeit keinen Rhythmus hatte.

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