Kurier

Wenn das erste Tor alles entscheide­t

Bundesliga. Rapid tritt gegen die 1:0-Serie von Sturm-Coach El Maestro an. Austria will gegen Admira eine Premiere

- VON ALEXANDER HUBER

Zum Abschluss der 15. Runde ist kein normales Spiel zu erwarten: Das Ergebnis von Rapid gegen Sturm (17 Uhr) könnte sogar die Präsidente­nwahl der Hütteldorf­er am Montag entscheide­n. Ebenso ungewöhnli­ch ist die Serie von Sturm-Trainer Nestor El Maestro: Der 36-jährige frühere Co-Trainer der Austria hat als Chefcoach von Trnava, ZSKA Sofia und auch seit Sommer in Graz das erste Tor zum absolut entscheide­nden Faktor seines Wirkens erhöht.

Verkürzt gesagt: Wenn El Maestros Teams das 1:0 gelingt, verlieren sie auch nicht mehr. Wenn sie hingegen den ersten Treffer kassieren, gewinnen sie auch nicht mehr. Eine Erklärung dafür lieferte er Sky mit seinen starken Matchvorbe­reitungen, aber gleichzeit­ig (noch) vorhandene­n eigenen Schwächen, wenn etwas nicht nach Plan läuft („in-game coaching“). In Graz fiel Sturm nach dem 0:1 durch Rapid-Kapitän Schwab tatsächlic­h nichts mehr ein.

„Wir sind richtig gut vorbereite­t, und wenn es doch passieren sollte, dass wir hinten liegen, ist die Serie von El Maestro zum Brechen da“, kündigt Rapid-Tormann Richard Strebinger an.

„Das erste Tor ist wichtig, und wir wollen es unbedingt schießen. Wir haben aber auch schon bewiesen, dass wir zurückkomm­en können“, betont Rapid-Trainer Didi Kühbauer einen Unterschie­d zur Sturm-Bilanz.

Pfiffiger Appell

So wie El Maestro hat sich Kühbauer während der Saison schon öfters über die Schiedsric­hter geärgert. Sein Wunsch an Referee Altmann: „Ich würde mir wieder mal ein Heimspiel ohne dubiose Entscheidu­ngen wünschen. Unsere Heimmisere hängt auch damit zusammen, dass wir wegen diesen Entscheidu­ngen in der Tabelle vier Punkte weniger haben.“Lob gibt es vom Burgenländ­er an den Bulgaren im SturmDress: „Despodov ist ein absoluter Topspieler für unsere Liga, er darf nicht zu viele Räume kriegen.“

Erstmals zwei Siege?

Bereits ab 14.30 Uhr kämpft die Austria in der Südstadt um eine Saisonprem­iere: Endlich sollen zwei Siege in Folge gelingen, vor der Länderspie­lpause gab es ein 2:1 gegen Mattersbur­g. „Natürlich wollen wir jetzt den nächsten kleinen Schritt setzen“, kündigt Thomas Ebner an. Der Torschütze vom Mattersbur­g-Sieg hat 16 Jahre bei Gegner Admira verbracht. Gehofft wird, dass mit dem 4-2-3-1 doch ein tragfähige­s System gefunden ist. In der Spitze ist Christoph Monschein aktuell die Lebensvers­icherung der Wiener. Es gibt Gerüchte, dass Aston Villa im Winter den Ex-Admiraner nach Birmingham in die Premier League locken will.

Der Blick geht nach oben Richtung Meistergru­ppe: Mit einem zweiten Dreier könnten die Austrianer Druck aufbauen vor dem direkten Duell mit Hartberg. Aktuell liegt der Sechste (zeitgleich gegen Altach im Einsatz) noch sechs Punkte vor den Violetten.

Aber auch der heutige Gegner liegt nur sechs Zähler zurück. Mit zwei 0:1-Niederlage­n ist die Admira nach einer starken Phase zurück ans Tabellenen­de gestürzt. „Wir wissen aber, dass auch die Austria nicht vor Selbstvert­rauen strotzt“, erklärt Trainer Klaus Schmidt.

So wie bei Rapid gibt es in diesem Herbst auch bei der Austria einige Nebengeräu­sche. Nach den heftigen FanProtest­en stand Sportvorst­and Peter Stöger dem kritischen Anhang einen Abend lang Frage und Antwort.

Zur angespannt­en finanziell­en Lage erklärte Geschäftsf­ührer Markus Kraetschme­r: „Status heute hat die Austria alle ihre Rechnungen pünktlich bezahlt.“Gesucht wird nach einem Investor, der Anteile kaufen könnte.

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Entscheide­nd: Rapid-Kapitän Stefan Schwab traf in Graz zum 1:0. Sturm ist nach Rückstände­n sieglos

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