Mikaela Shiffrin feiert auch in Lappland
Damen-Slalom. Die Amerikanerin siegt vor Wendy Holdener und der starken Kärntnerin Katharina Truppe
Neue Saison, altes Bild: Mikaela Shiffrin und Petra Vlhova dominieren im Slalom nach Belieben, das änderte sich auch im ersten Torlauf im finnischen Levi nicht. 16 der letzten 20 Slaloms hatte die Amerikanerin für sich entschieden, vier die Slowakin, und Vlhova wollte gleich einmal zeigen, dass ihr 14. Rang im Riesenslalom von Sölden nichts weiter war als ein riesiger Ausrutscher: Platz eins bei Halbzeit, 13 Hundertstelsekunden vor Shiffrin. Mit dem gewaltigen Respektabstand von 0,99 Sekunden war Katharina Truppe die Beste des Feldes.
Jedoch: Vlhova, mit ihren 1,80 Metern um zehn Zentimeter größer als Shiffrin und gar 18 höher als Truppe, war an diesem trüben Samstag in Levi nicht die Größte. Die Slowakin hob im Finale wild ab und schied aus, so sicherte sich Shiffrin mit klarer Bestzeit im Finale die nächsten Rekorde: 41. Weltcupsieg im Slalom, das hat nicht einmal Ingemar Stenmark geschafft, vierter Erfolg in Levi (Marcel Hirscher hat drei). „Ich hatte natürlich Glück, dass Petra rausgeflogen ist, aber es wäre auch interessant gewesen, zu sehen, was passiert wäre, wenn sie es ins Ziel geschafft hätte“, sagte die Gesamtweltcupsiegerin, Weltmeisterin und Olympiasiegerin. 1,78 Sekunden lag sie am Ende vor der Schweizerin Wendy Holdener, die ihrerseits einen Rekord weiter ausbaute: 23. Podestplatz im Slalom, ohne auch nur einen Sieg zu erreichen.
Starke Teamleistung
Eine weitere Bestätigung ihrer im vergangenen Winter gefundenen Konstanz zeigte Katharina Truppe: Die Kärntnerin wurde erstmals Dritte – und war sprachlos. „Ohne Worte. Einfach überglücklich. Ich hatte nichts zu verlieren, es ist mir alles aufgegangen.“
Die übrigen Österreicherinnen präsentierten sich in Abwesenheit der verletzten Bernadette Schild (Kreuzbandriss) großteils schon in sehr ordentlicher Frühform.
Katharina Liensberger wurde nach nur zwölf Tagen im Mannschaftstraining wegen ihres Materialstreits Siebente („Ich denke, es gibt noch viel zu tun und zu tüfteln. Aber ich bin jetzt einmal froh über diesen Platz“), unmittelbar vor Katharina Huber. „Ich habe einfach nur probiert, Gas zu geben, da passieren schon einmal Fehler, aber ich bin hochzufrieden“, sagte die Mostviertlerin.
Franziska Gritsch und Katharina Gallhuber auf Platz 15 (im ersten Rennen nach ihrem Kreuzbandriss) sorgten für einen ordentlichen Start.