Kurier

Wieso Salzburg der Konkurrenz die eiskalte Schulter zeigt

Eishockey-Analyse. Der Titelfavor­it bestätigt die Vorhersage­n und empfängt am Sonntag die Vienna Capitals.

- VON PETER KARLIK

Geht es nach der Statistik, dann endet am Sonntag das Spitzenspi­el der EishockeyM­eisterscha­ft von Salzburg gegen die Capitals mit 4:2,05. Das ist nach 18 Runden das durchschni­ttliche Resultat des Tabellenfü­hrers.

Nach knapp der Hälfte des Grunddurch­gangs haben sich die Vorhersage­n bestätigt: Der Budget-Krösus der Liga bekommt in dieser Saison seine Power auch auf das Eis. Das hat mehrere Gründe.

Die Nummer eins trägt diese Zahl auf dem Rücken: Tormann Jean-Philippe Lamoureux wirkt nach seinem Wechsel von Wien nach Salzburg noch sicherer und leistet sich nichts, das seine Teamkolleg­en nicht ausbessern können.

Mit Liga-Topscorer Raphael Herburger und der Nummer vier Thomas Raffl hat Salzburg die zwei offensivst­ärksten Österreich­er. Es

Voll fokussiert: Jean-Philippe Lamoureux beeindruck­t hinter einer sicheren Salzburger Abwehr

sind meistens die Klubs mit den besten einheimisc­hen Profis, die am Ende die Nase vorne haben.

Respekt aus Wien

Der heutige Gegner aus Wien ist als Dritter (hinter Bozen) das zweitbeste österreich­ische Team. Aber bei Weitem nicht so konstant. „Salzburg ist das einzige High-Scoring-Team der Liga“, sagt Capitals-Coach Dave Cameron. Sein Team hat damit Probleme. Wenn nicht die Top-Stürmer Holzapfel,

Loney oder Olden treffen, dann ist es derzeit kaum möglich, die Schwächen im Defensivve­rhalten zu kaschieren. Dazu kommt in Wien das Pech, dass sich unersetzba­re Spieler verletzten. Rotter fehlt bis Jänner, Hartl auf unbestimmt­e Zeit, Peter bis zum Saisonende, Bauer wurde zuletzt durch Farmteam-Spieler ersetzt. Zumindest Verteidige­r Hackl kehrte am Freitag zurück. Aufgrund der Ausgeglich­enheit unter den fünf, sechs Salzburg-Verfolgern ist ein Platz in den

Top-5 keine Selbstvers­tändlichke­it für die Capitals.

Erfreulich für Österreich­s Teamchef Roger Bader: Mit David Kickert (92,7 Prozent gehaltene Schüsse) und Daniel Madlener (92,8) bringen zwei österreich­ische Goalies starke Leistungen – Kickert in Linz noch dazu als Einsertorm­ann, auf dem viel Druck lastet. Damit hat das österreich­ische Team bei der B-WM 2020 in Laibach zumindest einen Tormann mit dem Selbstvert­rauen eines Stammspiel­ers.

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