10 Dinge, die Sie über Blut wahrscheinlich nicht wussten
Kurioses und Wissenswertes. Warum Papst Innozenz VIII. an Kinderblut starb – und woher der Rhesus-Faktor seinen Namen hat
Die erste bekannte Bluttransfusion
Sie fand im Juli 1492 statt – erfolgreich war sie allerdings nicht. Der im Sterben liegende Papst Innozenz VIII. bekam als angebliche Verjüngungskur das Blut von drei zehnjährigen Buben zu trinken. Zuerst starben die drei Kinder, wenig später auch der Papst. 1
Der erste Einsatz im Krankenhaus
Im Jahr 1818 wurde schließlich die erste (zunächst) erfolgreiche Bluttransfusion von Mensch zu Mensch durchgeführt. James Blundell verabreichte einem geschwächten Mitte-30-Jährigen das Blut von wahllos ausgewählten
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Mitarbeitern des Krankenhauses. Kurzfristig ging es dem Patienten besser, er starb aber knapp zwei Tage später.
Der Weltblutspendetag ist am 14. Juni Begangen wird er jedes Jahr zu Ehren eines Österreichers: Karl Landsteiner hat die Blutgruppen entdeckt und dafür im Jahr 1930 auch den Nobelpreis erhalten. Bis zur Einführung des Euro war sein Gesicht auf der 1.000-Schilling-Note abgebildet.
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Eine Spende alle eineinhalb Minuten
Ein gesunder Erwachsener kann bis zu 15 Prozent seines Blutvolumens verlieren, ohne dass schwere Schäden auftre
4 ten. Ab einem Drittel Blutverlust ist der Mensch auf Spenderblut angewiesen, weil die Sauerstoffzufuhr der Organe nicht mehr gewährleistet werden kann. Österreichs Spitäler brauchen 1.000 Blutkonserven pro Tag. Es wird also alle 90 Sekunden eine verabreicht.
1.000 Fußballfelder jeden Tag
Die roten Blutkörperchen, die für die Farbe des Blutes sorgen, heißen Erythrozyten. Jeden Tag bildet der Körper 200 Milliarden davon. Wären es Grashalme, könnte man allein mit den an einem Tag gebildeten roten Blutkörperchen 1000 Fußballfelder begrünen.
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Durch den menschlichen Körper fließen fünf bis sieben Liter Blut – das sind acht Prozent des Körpergewichts. Wenn man alle Blutgefäße eines Menschen aneinanderreiht, wäre die Strecke 96.000 Kilometer lang. Das ist der 2,5-fache Erdumfang.
100 Jahre für eine Tasse voll Blut
Die meisten Adern unseres Körpers sind Haargefäße (Kapillaren) und nicht dicker als 0,01 Millimeter. Hier müssen sich die roten Blutkörperchen einzeln hintereinander durchbewegen. Wie klein ist ein Blutkörperchen? In einem Mikroliter Blut sind 5 Millionen
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enthalten, das ist das Volumen eines Stecknadelkopfes. Es würde hundert Jahre dauern, um eine Tasse mit Blut zu füllen, das aus einem Haargefäß tropft.
Eine große Arbeitsleistung
Um Blut durch den Körper fließen zu lassen, muss der Körper Arbeitsleistung erbringen. Sie entspricht der Leistung eines Mannes, der mit einem 35-Kilogramm-Sack den Pariser Eiffelturm besteigt.
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A Positiv ist die häufigste Blutgruppe
Die häufigste Blutgruppe in Österreich ist A Positiv mit 37 Prozent, die Blutgruppe AB Negativ ist mit nur einem Prozent
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die niedrigste. Die Blutgruppe 0 Negativ kann jedem verabreicht werden. Menschen mit dieser Blutgruppe sind Universalspender, in Österreich gibt es sechs Prozent.
Affenblut und der Rhesus-Faktor
Der Name Rhesus-Faktor, also ob Blut als positiv oder negativ bezeichnet wird, leitet sich vom MacacusRhesusaffen ab. Karl Landsteiner injizierte das Blut des Affen in das Serum von Kleintieren und konnte jene Stoffe nachweisen, die auch bei einem Großteil der Menschen die Blutkörperchen verklumpen lassen. Insgesamt 84 Prozent der Österreicher sind Rhesus positiv.
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