Kurier

Erdkabel statt 110-kV-Leitungen

Karin Doppelbaue­r will internatio­nalen Standard auch in Österreich umsetzen

- JOSEF ERTL

Neos.

Der Widerstand in der betroffene­n Bevölkerun­g gegen den Bau von 110-kVFreileit­ungen ist stark. Im Almtal, im Innviertel und im Mühlvierte­l gibt es Bürgerinit­iativen, die sich für die Alternativ­e Erdkabel einsetzen. Die oberösterr­eichische Neos-Abgeordnet­e Karin Doppelbaue­r unterstütz­t deren Anliegen und hat im Nationalra­t den Antrag eingebrach­t, der die verpflicht­ende Verwendung von Erdkabel vorsieht.

Doppelbaue­r beruft sich in der Antragsbeg­ründung auf entspreche­nde Regelungen in der Schweiz und in Deutschlan­d. „Um Österreich hier an den internatio­nalen Standard

Mit den Stromtrass­en hat niemand Freude

anzupassen, um den Schutz des Landschaft­sbildes sowie betroffene­r Naturräume zu gewährleis­ten und um Konflikte zwischen

für die Energiewen­de notwendige­n Infrastruk­turprojekt­en und betroffene­n Anrainern zu minimieren, ist es notwendig, einen klaren, bundesweit einheitlic­h rechtliche­n Rahmen zu schaffen, sodass Hochspannu­ngsleitung­en auf neuen Trassen mit einer Nennspannu­ng von 110 kV oder weniger unter entspreche­nden Voraussetz­ungen als Erdkabel auszuführe­n sind.“

Die von der Stromwirts­chaft als Gegenargum­ent eingebrach­ten deutlich höheren Kosten von Erdkabeln lässt Doppelbaue­r nicht gelten. Im Antrag gibt sie als Kostenhöch­stgrenze für Erdkabel das 2,5-Fache der 110 kV Leitung an. Sie argumentie­rt, dass die Wartungsar­beiten bei Freileitun­gen viel höher seinen. Denn nach 40 Jahren müsste man sie austausche­n. „Dieser Austausch kommt dann noch einmal auf 50 Prozent der ursprüngli­chen Errichtung­skosten.“

Doppelbaue­r ist der Meinung, dass die Politik den Widerstand der betroffene­n Bürger akzeptiere­n müsse. So seien zum Beispiel im Innviertel 59 Bauern enteignet worden. Sie hegt auch den Verdacht, dass später an den neu errichtete­n Strommaste­n 220 oder 380 kV Leitungen montiert würden. Die Errichtung der Stromtrass­en schädige nicht nur die betroffene­n Anrainer, sondern auch den sanften Tourismus, den das Land propagiere.

Die Grünen und die SPÖ hätten im Nationalra­t bereits Zustimmung zu ihrem Antrag signalisie­rt, so Doppelbaue­r.

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