Wie man grüne Gäste künftig abholt
Es wird im Tourismus entscheidend sein, wie sehr sich Anbieter auf die Wünsche der klimabesorgten Kundinnen und Kunden einstellen. Diese Woche trat Easy Jet mit der kühnen Ankündigung vor die Welt, ab sofort „klimaneutral“zu fliegen – also für die CO2-Emissionen aller Flüge Kompensationszahlungen zu leisten. (Informationen zu solchen Kompensationen bietet Ihnen KURIER Reise & Genuss seit einigen Wochen unter „Info“bei jeder ReiseGeschichte).
Für Regionen und Hotels bedeutet das, vermehrt auf klimafreundliche, weil erneuerbare Energien umzustellen. In kleinen Schritten und Maßnahmen passiert das schon, zum Beispiel bei der E-Mobilität. Ein Weg dazu sind Kooperationen, wie das Sporthotel Kogler in Mittersill zeigt: Nachdem immer mehr Gäste den Wunsch nach E-Bikes geäußert hatten, schaffte man zwar welche an, war aber mit Reparatur und Wartung überfordert. Die Lösung brachte das Tauschkonzept des Tiroler Unternehmens Greenstorm. Das stattet mittlerweile über 1.100 Hotels
in sechs Ländern mit E-Bikes und E-Cars aus (künftig auch E-Scootern), kümmert sich um Service und Winter-Lagerung. Dafür bekommt Greenstorm Gutscheine für Zimmer, die sonst leer stehen würden – quasi E-Mobilität gegen Betten. Den Zeitraum für die Gutscheine definiert das Hotel, Greenstorm vermarktet sie dann selbstständig.
So kann das Hotel konkrete Gruppen verstärkt erschließen. Zum Beispiel Familien, mittlerweile seien vor allem die E-Bikes für Kinder unverzichtbar, sagt Anneliese Egger-Kogler, Geschäftsführerin des Sporthotels: „Das Sporthotel Kogler ist auch für Familien ein sehr beliebtes Urlaubsziel. Wenn man Tagesausflüge mit den Kindern unternehmen möchte, ist das für die Kleinen mit einem normalen Fahrrad unmöglich. In der Gegend von Mittersill sind sehr viele Berge, ein E-Bike erleichtert dabei das Fahren um einiges.“Auch neue Zielgruppen ließen sich so für das Hotel mit 79 Zimmern erschließen: „Durch die Gutscheine kommen Leute, die den Weg zu uns sonst vielleicht nicht gefunden hätten.“