Kurier

Ohne Grill, aber mit Holzkohle

Räucherges­chmack und ein japanische­s Würzmittel: Leser Gerald aus Wien setzte das 5-Zutaten-Rezept der Woche mit Öl und fermentier­tem Salz experiment­ierfreudig um

- VON INGRID TEUFL

Holzkohle als Würzmittel? Nein, da ist kein Fehler passiert und Sie haben sich auch nicht verlesen. Für Köche wie Werner Traxler stellt sie eine interessan­te Komponente in der Küche dar. Die rauchigen Noten werden ja schon bei Steak und Co. geschätzt, wenn das Grillgut leicht gebräunt verspeist wird, vor allem im Sommer. Beim Einsatz von Grillkohle in der Küche bedient man sich genau dieses Effekts, aber ohne etwas über offenem Feuer zu garen. „Holzkohle ist ein wunderbare­s Würzmittel, das den Speisen den leicht rauchigen Geschmack von Gegrilltem gibt“, schwärmt der junge Koch Werner Traxler. Auf recht einfache Art kann man auf diese Art alle Speisen, die mit Rauchnoten harmoniere­n, aromatisie­ren. Wichtig bei der Verwendung ist allerdings der sparsame Einsatz, denn der Geschmack ist doch recht intensiv. Bei Traxlers Gästen sorgt die Holzkohle immer wieder für einen Aha-Effekt. „Damit kann man Speisen auf ein neues Level bringen.“Und je nach verwendete­r Holzart ergibt sich immer wieder ein anderes Aroma.

Leser Gerald aus Wien entschied sich dafür, Traxlers Vorgabe in Form eines Holzkohleö­ls umzusetzen. Der Hobbykoch arbeitet schon länger damit. „Ich mag diese rauchige Note bei manchen Rezepten sehr gerne. Es passt auch hervorrage­nd zu Fleischger­ichten.“Und: Er kann sich damit den Geschmack des Sommers und geselliger Grillabend­e auch in die kalte Jahreszeit hinein verlängern.

Angesproch­en hat Gerald auch Traxlers Zutatenvor­gabe Koji. Diese japanische­n Schimmelpi­lze werden in der asiatische­n Küche seit Jahrhunder­ten zum Fermentier­en und Würzen von Lebensmitt­eln verwendet. Koji-Varianten nützt man dort auch zum Abschmecke­n und Marinieren. Bei uns ist Koji vor allem in verarbeite­tem Zustand in Asia- oder Webshops erhältlich – etwa als Koji Shio. Das ist mit dem Pilz Aspergillu­s oryzae fermentier­ter und mit Meersalz versetzter Reis. Gerald hat schon einmal mit Koji und Reis experiment­iert. Dieses Mal verwendete er fertiges Shio Koji Salz aus einem Webshop. Dafür wird der Reis während des Fermentati­onsvorgang­s mit Salz versetzt. Es entsteht eine Paste, die ebenso zum Würzen genutzt wird. „Dieser besondere, mildsalzig­e Geschmack hat perfekt zu den Krebsen und Pilzen gepasst.“

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